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Marktbericht KW 48 / 2021
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Der scharfe Kursverlust in Paris lähmt den Rapsmarkt, der schon vorher nicht von nennenswerten Umsätzen geprägt gewesen war. Käufer wie Verkäufer verharren in Wartehaltung. Während sich Erzeuger im fallenden Markt nun doch wieder verstärkt von Getreidepartien beider Ernten trennen, erfuhr der Rapsmarkt keine Belebung. Ölmühlen halten sich zurück, blicken auch bis ins neue Jahr auf eine gute Deckung, jedenfalls in den Büchern. Mit der anhaltend schlechten Transportsituation sind die Marktteilnehmer mehr beschäftigt als mit dem Ein- und Verkauf. Und auch wenn das Wetter nass und regnerisch ist, damit wächst immerhin die Hoffnung, dass bald das Thema Niedrigwasserzuschläge vom Tisch sind. Auf Großhandelsstufe weisen die Rapspreise für Lieferungen ab Januar 22 mit durchschnittlich 671 EUR/t ein Minus von 34 EUR/t gegenüber der Vorwoche auf. Ex Ernte werden mit 535 EUR/t rund 40 EUR/t weniger genannt. Am frühen Mittwochnachmittag scheint in Paris der Abwärtstrend beendet zu sein, die beiden alterntigen Termine Februar und Mai 21 verzeichnen erste grüne Vorzeichen. Die Erzeugerpreise gaben ebenfalls kräftig nach, ohne dass sich damit am Kassamarkt etwas verändert hätte. Verkauft wird wenig und auch bei den Vorkontrakten halten sich die Erzeuger zurück. Sie haben ohnehin bereits, vor allem in Ostdeutschland, einen großen Teil der Ernte vertraglich gebunden. Jetzt sind sie, mit den Erfahrungen aus den Vorjahren, vorsichtig geworden. Die Gebote für prompte Ware liegen in dieser Woche im Schnitt bei 651 EUR/t und damit 24,40 EUR/t unter Vorwochenlinie. Raps ex Ernte wird mit 520 EUR/t bewertet und hat damit 32,20 EUR/t verloren. Die Sojabohnenpreise frei Erfasserlager sind ebenfalls zurückgenommen worden und weisen zur Vorwoche mit 573,65 EUR/t einen Abstand von 7,40 EUR/t auf.

Am hiesigen Markt für Rapsschrot kann man in der 48. deutliche Preiskürzungen feststellen. Am 30.11.2021 wurden ab Werk im Schnitt 326 EUR/t genannt und so 9 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Kaufinteresse ist daher kaum noch vorhanden, zumal für dieses Jahr der Bedarf gedeckt zu sein scheint. Geringe Nachfragen kommen für Liefertermine ab Februar 2022, doch nur sehr verhalten. Käufer beobachten gespannt den weiteren Verlauf der Rapskurse in Paris. Bislang führte die Schwäche zur rückläufigen Rapsschrotforderungen. So dass Käufer auf mehr Preisnachlass hoffen. Rapsschrot wird auf allen Lieferterminen offeriert, es kommt jedoch weiterhin nur tröpfelnd bei den Käufern an. Das könnte sich noch verschlimmern, sollte die Pandemie umfangreichere Restriktionen nach sich ziehen. Ohnehin ist es um die Weihnachtfeiertage schwierig, Fahrer zu bekommen. Die Großhandelspreise für Sojaschrot rutschen in der 48. KW deutlich ab. Am 30.11.2021 wurden im Schnitt 400 EUR/t genannt, was einem Verlust von 22 EUR/t innerhalb einer Woche entspricht. Demgegenüber vergünstigt sich 48er Ware um ganze 33 auf 426 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot 45,5 % ProFett gibt um 13 auf 599 EUR/t nach. Die globalen Logistikprobleme tragen auch hier zu erheblichen Lieferverzögerungen bei, der Mangel an Transportmitteln und die niedrigen Wasserstände erschweren die Handelswege. Die Nachfrage ist weiterhin da, aber auch hier hat man mit dem Jahr 2021 abgeschlossen und es werden meist Abschlüsse ab Februar 2022 getätigt.

Der starke Preisverfall der Rapsölpreise lähmt den Kassamarkt, heizt aber das Interesse im Papiergeschäft an. Rapsöl vergünstigte sich fob deutscher Ölmühle gegenüber Vorwoche auf den Lieferterminen bis Januar um 30 auf 1.550 EUR/t. Ab Februar-Termin werden sogar 80 EUR/t weniger verlangt. Dahinter steht dennoch ein knappes Angebot, dass sich vor allem für Rapsölraffinat in Aufschläge von bis zu 85 EUR/t für vordere Partien widerspiegelt. Hier war die Preisschwäche mit 25 EUR/t für Lieferungen ab Dezember etwas geringfügiger. Für die Preisschwäche verantwortlich ist nicht der heimische Kassamarkt, sondern einzig und allein die Entwicklungen an den Weltmärkten. Rückläufige Rapskurse (zur Vorwoche knapp -40 EUR/t), Schwäche der Pflanzenöle in Ost und West, Einbruch der Rohölnotierungen sowie Verluste in Höhe von umgerechnet 22 EUR/t für Soja an der CBoT waren die Gründe. Und das alles, weil die neue Corona-Variante für große Verunsicherung sorgte und die steigenden Inzidenzzahlen Befürchtungen schürte, dass mit den neuen Restriktionen ein Nachfrageeinbruch einhergehen könnte.