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Marktbericht KW 45 / 2021
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Erstmals seit ein paar Wochen ging es für die Rapspreise nach unten. Schwache Sojanotierungen, rückläufige Roh- und Pflanzenölkurse belasteten die Rapsnotierungen und bei unveränderten Prämien hieß es dann auch hierzulande – Preisschwäche! Die Großhandelspreise verloren gegenüber Vorwoche bis zu 17 EUR/t auf den vorderen Lieferpositionen. Spätere gaben weniger nach, die Ernte 2022 wurde mit 583 EUR/t franko Mannheim nur noch 4 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet. Dann kam der USDA-Bericht, die Kurse drehten sich wieder und sprangen mit einem Satz nach oben, machten die Verluste nahezu ungeschehen, am Kassamarkt wurde die Linie von 700 EUR/t wieder überschritten. Die Erzeugerpreise zeigten sich weniger flexibel, gaben nur wenig nach und lagen zuletzt sogar über Vorwochenlinie, wenn auch nur geringfügig. Mit 666,60 EUR/t im Schnitt wurden bundesweit knapp 60 Cent/t mehr genannt. Die Vorkontraktpreise ex Ernte 2022 haben sich demgegenüber um knapp 2 EUR/t auf 550,50 EUR/t erhöht, was in einigen Regionen mehr Abgabebereitschaft mobilisieren konnte. Insgesamt bleibt der Rapsmarkt aber eher von ruhiger Geschäftstätigkeit geprägt, weiterhin limitiert von unzureichenden und sehr teuren Transportmöglichkeiten.

Die Forderungen für Rapsschrot konnten das Niveau der Vorwoche nicht halten und änderten in den vergangenen Handelstagen die Richtung. Auslöser für den Rückgang waren schwache Rapsnotierungen an der Pariser Börse. Der anstehende USDA-Bericht sowie rückläufige US-Sojakurse übten Druck aus. So wurden am 09.11.21 in Deutschland ex Mühle für Rapsschrot 312 EUR/t genannt, 7 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Das Kaufinteresse fokussiert sich auf prompte Ware, wobei vor allem kleinere Bedarfslücken geschlossen werden. Spätere Liefertermine werden lediglich vereinzelt nachgefragt. Sojaschrot gab in der laufenden Berichtswoche ebenfalls nach. So wurden am 09.11.21 im Schnitt 376 EUR/t fob Mühle für 44er-Partien zur Lieferung ab November 21 genannt, ein Minus von 6 EUR/t gegenüber Vorwoche. Auch 48er Ware vergünstigt sich um 8 auf 402 EUR/t. Die Nachfrage nach Sojaschrot hat sich vor dem Hintergrund der zuletzt sogar stärkeren Preisschwäche belebt. Insbesondere das Interesse an Partien bis zur Lieferung April 22 wächst. Der Mangel an Transportmitteln erschwert den Handel weiterhin. Schiffe können infolge der Niedrigwasserstände nicht voll beladen werden und so wird Frachtraum knapp und teuer. Das Angebot ist dabei mehr als ausreichend.

Auch bei leicht rückläufigen Rohstoffkursen streben die Rapsölpreise ungebremst weiter nach oben. Fob deutscher Mühle wurden am 09.11.21 für vordere Ware 1.610 EUR/t genannt, 30 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Grund für die Festigkeit ist das äußerst knappe Angebot, insbesondere für Rapsölraffinat. Hier ist der Markt wie leergefegt, bis April 22 werden vorerst keine Preise herausgegeben, oder nur mit sehr kräftigen Aufgeldern. Die Nachfrage der Biodieselhersteller in den vergangenen Tagen hat das Angebot spürbar dezimiert. Und weiter als bis zum April 22 wird vorerst nicht gekauft. Rein theoretisch, mit den Aufgeldern der Vorwoche, wird Rapsöl-Raffinat fob Niederlande mit mehr als 1.750 EUR/t bewertet. Das sind 800 EUR/t mehr als vor einem Jahr.