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Marktbericht KW 44 / 2022
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Das Auf und Ab an der Pariser Börse hält auch in der laufenden Handelswoche an. So schloss der Rapskurs am 01.11.2022 mit 671 zwar rund 34 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, verzeichnete jedoch Tagesschwankungen von bis zu 40,25 EUR/t rauf oder 15,50 EUR/t runter. Dabei gilt es jedoch auch, den Wechsel des Fronttermins von November 22 auf Februar 23 zu beachten. Insbesondere die Unsicherheit hinsichtlich des Fortbestands der sicheren Handelspassage aus der Schwarzmeerregion befeuerte, zumal Russland zuletzt ankündigte, sich aus dem Exportabkommen zurückzuziehen. Zusätzliche Unterstützung kam indes von einer regen Nachfrage nach EU-Raps, insbesondere seitens des Energiesektors. Die komfortable globale Rapsversorgung konnte den Kursanstieg dabei lediglich dämpfen. Indes bleibt es am Kassamarkt auch weiterhin ruhig. Neben den starken Kursschwankungen bremst auch die Unsicherheit hinsichtlich der ukrainischen Lieferung das Geschäft. Neugeschäft kommt kaum zustande, was die Umsätze auf ein Minimum reduziert. Regional konnte der jüngste Preisanstieg jedoch die Abgabebereitschaft der Erzeuger erneut aufkeimen lassen. Insbesondere Vorkontrakte der Ernte 23 wurden besprochen. Die Feldbestände haben sich bei optimalen Vegetationsbedingungen vielerorts sehr gut entwickelt. Auch die Sonnenblumenernte neigt sich dem Ende zu. Währen im Osten Deutschlands von unterdurchschnittlichen Kornerträgen berichtet wurde, konnten die Ölgehalte mit 50 bis 55 % durchaus zufriedenstellen. Angesichts der Aufwärtskorrektur an der Pariser Börse wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe zurückgenommen. So sind am 02.11.2022 bis zu 686 EUR/t franko Niederrhein möglich, 34 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden mit 671 ebenfalls rund 34 EUR/t mehr verlangt. Vor dem Hintergrund fester Terminmarktnotierungen Paris wurden auch die Gebote auf Erzeugerstufe kräftig nach oben korrigiert. Mit 633,60 EUR/t wurden im Schnitt rund 22,40 EUR/t mehr aufgerufen als in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 585 bis 671,25 EUR/t. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr kostete Raps mit 655 lediglich 21,40 EUR/t mehr. Auch die Kontraktpreise ex Ernte 23 sind angehoben worden, wenn auch weniger deutlich. Mit 608,50 werden rund 7,40 EUR/t mehr verlangt. 

Die Sojaschrotpreise haben in der zurückliegenden Berichtswoche angezogen. Am 31.10.2022 wurde promptes Sojaschrot 44 % ProFett im Bundesdurchschnitt mit 573 EUR/t bewertet, damit rund 28 EUR/t über Vorwochenlinie. 48er-Ware verteuerte sich auf Wochensicht um 9 auf 586 EUR/t. GVO-Freie Partien legten ebenfalls deutlich zu und konnten damit den Abwärtstrend der Vorwochen beenden. Prompte Ware wurde im Schnitt für 704 EUR/t offeriert, rund 15 EUR/t mehr im Vergleich zur Vorwoche. Auch die Forderungen für Rapsschrot stiegen in der zurückliegenden Berichtswoche trotz der geringen Handelsaktivität am Markt. Im Schnitt wurde promptes Rapsschrot für 381 EUR/t angeboten und lag damit rund 5 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Gestützt wurden die Ölschrotpreise durch die Aufwärtsbewegungen der Rohstoffe an den Börsen in Paris und Chicago. Der Austritt Russlands aus dem Schwarzmeerabkommen hatte den Kursen kräftigen Auftrieb gegeben. Der Preisspielraum nach oben wird aber weiterhin durch die geringe Aktivität am Markt begrenzt, welche nicht nur auf die zurückliegenden Feiertage zurückzuführen ist. Es wird wenig physische Ware gesucht und das Angebot ist mehr als ausreichend.  

Auch in der laufenden Handelswoche bewegen sich die Forderungen für Rapsöl weiter nach oben. So werden fob deutscher Mühle aktuell 1.480 EUR/t für prompte Partien verlangt, 20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Deutlicher fallen indes die Preiskorrekturen fob Niederlande aus. Partien zur Lieferung ab November werden mit 1.415 rund 45 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche bewertet. Unterstützung kommt dabei von sprunghaft festen Terminmarktnotierungen für Raps in Paris, welche zwischenzeitlich sogar ein 3-Monatshoch erreichten. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen im Russland-Ukraine-Konflikt treiben die Kurse, nachdem Russland zu Beginn der Woche ankündigte sich aus dem Exportabkommen, welches Ende November ausläuft, zurückzuziehen. Auch wenn dies zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage an den Terminmärkten führte, bleibt es am Kassamarkt demgegenüber weiterhin ruhig. Das Angebot an prompten Partien ist üppig, findet jedoch kaum Abnehmer. Auch von den Biodieselherstellern ist kaum Nachfrage zu spüren.