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Marktbericht KW 38 / 2021
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Der Rapsmarkt verharrt in Umsatzlosigkeit. Vordere Positionen werden weder verkauft noch gesucht, Kleinstmengen wechseln den Besitzer, aber auch nicht immer zu den geforderten Preisen. Denn Raps ist sehr teuer und die aktuell genannten 618 EUR/t franko zeichnen ein Höchstniveau. Und selbst die Liefertermine bis März liegen deutlich über 600 EUR/t. Die Ölmühlen zeigen gute Deckung und erzielen auskömmliche Margen und mit dem weiterhin bestehenden Invers am Rapsmarkt – vordere Ware ist teurer als die Folgetermine – wird auch von dieser Seite keine Partie an den Markt kommen. Aber auch von anderer Seite nicht, so gibt es auch kaum Angebot. Das dürfte sich mit dem nächsten Terminwechsel an der Matif in Paris auch kaum ändern, denn auch zwischen dem Februar und Mai-Termin besteht ein Invers. Dieser ist mit vorerst 8 EUR/t allerdings nicht ganz so hoch wie die aktuell zwischen dem November- und Februar-Kontrakt liegenden 15 EUR/t. Für das kommende Jahr hoffen die Käufer auf reichliches Angebot aus Australien, doch hier wird sich erst noch zeigen müssen, ob für die Verkäufer der europäische Markt überhaupt attraktiv ist. Denn auch Kanada wird Ware suchen, zahlt bislang mehr und liegt vor allem näher.

Das Angebot am Rapsmarkt bleibt regional begrenzt, einzig im Osten und Norden Deutschlands werden ausreichend Partien offeriert. Auch die Nachfrage ist gering. Wer Ware benötigt, muss die Forderungen akzeptieren, auf der anderen Seite finden Anbieter jedoch nur vereinzelt Käufer. Das Interesse an Lieferungen ab Februar 22 nimmt zu, insbesondere in Ostdeutschland. Indes änderten die Großhandelspreise in der Berichtswoche zweimal die Richtung. Während sie anfänglich noch kräftig stiegen, überwog zuletzt Schwäche, die das kräftige Plus allerdings noch nicht wieder abgebaut haben. Die festen Notierungen für den Rohstoff bedingten den kräftigen Anstieg. So wurden im Schnitt am 21.09.21 in Deutschland ex Mühle 264,70 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt. Damit verzeichnen die Forderungen gegenüber Vorwoche, trotz aktueller Schwäche, ein deutliches Plus von 9,20 EUR/t. Die Preise für Sojaschrot beendeten indes die Aufwärtsbewegung der vorangegangenen Woche und gaben deutlich nach. 44er Sojaschrot zur Lieferung ab September wird aktuell mit 384 EUR/t fob Mühle bewertet und verliert damit gegenüber Vorwoche 8 EUR/t. 48er Ware vergünstigt sich um 7 auf 410 EUR/t. Demgegenüber verharrt GVO-freies Sojaschrot auf Vorwochenniveau und wird unverändert mit 655 EUR/t bewertet.

Der Anstieg der Rapskurse hat auch die Rapsölpreise befestigt. So legten die Forderungen für Septemberlieferungen in den Niederlanden um 15 auf 1.375 EUR/t zu. Ein noch deutlicheres Plus verzeichnen allerdings die Liefertermine im nächsten Jahr, denn auf diesen Terminen ist die Sorge um unzureichendes Rohstoffangebot derzeit am größten. Die geringe Rapsernte in Kanada, dem wichtigsten Lieferland für die EU in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte, schürt die Bedenken um ausreichendes Angebot und auch wenn Australien mit ihrer Aussicht auf über 5 Mio. t Raps sein Exportpotenzial deutlich vergrößern könnte, bleibt die Frage, ob dieses Rapsmengen nach Europa kommen würden, denn die Konkurrenz ist ohnehin groß, wird aber noch größer, wenn Kanada als Rapsimporteur am Weltmarkt auftritt. Das Angebot an Rapsöl auf vorderen Lieferterminen ist überschaubar und auch, wenn sich die Nachfrage in den vergangenen Tagen aufgrund der Turbulenzen an der Rapsterminbörse, der November-Kontrakt schwang sich auf Rekordhöhe, schlagartig beruhigt hat, wurden die Prämien gegenüber den Folgeterminen angehoben. In Deutschland wird Rapsöl erst wieder ab Liefertermin November offeriert. Hier beträgt mit 1.315 EUR/t das Plus gegenüber Vorwoche 30 EUR/t. Rapsölraffinat wird ebenfalls fester bewertet und liegt mit 1.398 EUR/t für Liefertermine ab November rund 33 EUR/t höher.