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Marktbericht KW 37 / 2021
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Der Rapsmarkt hat eine turbulente Berichtswoche hinter sich. Mit der völlig unerwarteten, starken Kürzung der kanadischen Ernteprognose, setzte in Paris ein Kursfeuerwerk ein, dass am folgenden Tag auch die Erzeugerstufe ergriff. Allerdings bewegen die im Schnitt 5 EUR/t, in der Spitze 12 EUR/t höheren Gebote nichts, jedenfalls nicht alterntig. Im Bundesdurchschnitt werden knapp 554 EUR/t erreicht mit einer Spanne von 520 bis 580 EUR/t. Hier wurde bereits das Gros vermarktet und der Rest wird in Erwartung weiter steigender Preise zurückgehalten. Die durch Niederschläge verzögerte Getreideernte hat die Rapsaussaat regional nach hinten verschoben. Zudem gab es am Wochenende in Teilen Niedersachsens Starkregen, der zu Verschlämmung einiger Flächen geführt hat. Bleibt abzuwarten, ob die Rapssaat Schäden davongetragen hat. Aber es wird auch von positiven Witterungsbedingungen berichtet, so konnte in Thüringen nun endlich die Getreideernte beendet werden und auch zur Rapsaussaat herrschten optimale Bedingungen.


Am Rapsschrotmarkt haben die Preise ihre Abwärtsbewegung der vergangenen Woche fortgesetzt. So wurden im Schnitt am 14.09.2021 in Deutschland ex Mühle 255,50 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt. Damit verzeichnen die Forderungen gegenüber Vorwoche einen Rückgang von rund 3,50 EUR/t. Die Nachfrage am hiesigen Markt hat sich in den vergangenen Handelstagen belebt und steht einem begrenzten Angebot gegenüber. Es finden sich aktuell mehr Käufer als Verkäufer. Auch an längerfristigen Lieferkontrakten nimmt das Interesse zu, abgeschlossen werden diese jedoch nur vereinzelt. Mischfutterhersteller agieren allerdings weiterhin zurückhaltend und decken lediglich den vorderen Bedarf.  Die Preise für Sojaschrot haben kräftig zugelegt. 44er Sojaschrot zur Lieferung ab September wird aktuell mit 392 EUR/t fob Mühle bewertet, für 48er Ware werden durchschnittlich 417 EUR/t genannt und damit jeweils 10 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Auch GVO-freies Sojaschrot verteuert sich. Eine Streikankündigung in Brasilien begünstigte den Preisanstieg und bedingte eine kurzzeitig erhöhte Nachfrage. Feste Notierungen für Sojabohnen an der Börse in Chicago sorgten für zusätzlichen Auftrieb.  


Rapsölkäufer zeigten bereits in der Vorwoche Kaufinteresse, wollten sich nach dem USDA-Bericht positionieren und wurden dann von den Turbulenzen, ausgelöst von der rapide gesenkten kanadischen Ernteschätzung, überrascht. So wurde nichts aus der avisierten Bedarfsdeckung bis Jahresende. Immerhin legte Rapsöl fob deutscher Mühle gegenüber Vorwoche noch einmal leicht zu, während Soja- und Sonnenblumenöl schwächer tendierten. Mit 1.285 EUR/t verteuerte sich Rapsöl fob deutscher Mühle zur Lieferung ab November um 5 EUR/t, Partien ab Februar sogar um 35 auf 1.275 EUR/t. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Aufgelder für Rapsölraffinat um 20 EUR/t zurückgenommen wurden. Denn die Raffinatpreise auf den Lieferterminen ab November haben zudem gegenüber Vorwoche um 15 auf 1.365 EUR/t nachgegeben. Die Folgetermine indes zugelegt.