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Marktbericht KW 33 / 2021
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An der Terminbörse in Paris haben die Kurse am Dienstag neue Höchststände erreicht. Dann ging die Preisrallye im Verlauf des Mittwochs etwas die Puste aus, was vielleicht eine Konsolidierungsphase einleitet. Allerdings verfestigen sich die Einschätzungen einer eher knappen Ernte 2021 weiter. Die Rapserträge weisen auch in den zuletzt noch geborgenen Mengen große regionale Unterschiede auf. Die Ölgehalte enttäuschen wohl noch öfter, allerdings stehen auch noch viele Analysen aus. Dazu gesellt sich die Einschätzung, dass es fortlaufend eine rege Nachfrage geben wird. Die hiesigen Kassapreise für Raps sind mit Unterstützung der Terminmärkte kräftig gestiegen. Am Kassamarkt liegen die Erzeugerpreise im Durchschnitt der östlichen Bundesländer Deutschlands diese Woche 32 EUR/t höher als in der Vorwoche. Aus dem Rheinland heißt es, dass die Marke von 535 EUR/t überschritten wurde und weiter im Süden gab es sogar 540 EUR/t.

Trotz des hohen Preisniveaus bleibt es am Kassamarkt für Raps ruhig. Raps wird zum Teil direkt an die Ölmühlen geliefert oder eingelagert. Großteile der Rapsernte sind bereits kontrahiert, freie Ware dürfte entsprechend in der weiteren Entwicklung nicht zu reichlich verfügbar sein. Damit ist die Teilhabe der Erzeuger an den Preisverbesserungen momentan auch eher gering. Eher ist da die Käuferseite im Vorteil. Vor dem Hintergrund der Hausse sind Erzeuger mit dem Einkauf von Saatgut für die nächste Ernte und deren Aussaat 2022 beschäftigt. Generell bindet die Feldarbeit den einen oder anderen, was sich auf der Angebotsseite am Rapsmarkt auswirkt. Derweil Raps gesät wird, gibt es erstes Interesse an Vorkontrakten für die Ernte 2022. Die Preisgebote bewegten sich zwischen 440 und 460 EUR/t. 

Die Rapsnotierungen stiegen in den vergangenen Handelstagen infolge starker Korrekturen im aktuellen Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums stark an und beflügelten auch die Notierungen für Rapsschrot. Das aufkommende Kaufinteresse, angetrieben von den Befürchtungen um noch weiter steigende Forderungen tat auf den eher knapp versorgten vorderen Terminen sein Übriges. Im Schnitt wurden am 17.08.2021 in Deutschland ex Mühle 275 EUR/t für prompte Lieferungen verlangt und damit 24 EUR/t mehr als in der Vorwoche.  Konventionelles Sojaschrot setzt die Aufwärtsbewegung der 33. KW fort und ist ebenfalls deutlich teurer geworden. 44er Sojaschrot zur Lieferung August/September wird aktuell mit 392 EUR/t fob Mühle offeriert und verzeichnet damit gegenüber Vorwoche einen Anstieg von 7 EUR/t. Lieferungen ab November kosten 6,50 EUR/t weniger. Für 48er Ware wurden am 17.08.21 durchschnittlich 417 EUR/t fob deutscher Mühle genannt und damit 6 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Auch GVO-freies Sojaschrot setzt den Anstieg weiter fort. Gegenüber Vorwoche werden für prompte europäische Ware fob Brake mit 45,5 % ProFett mit 697 rund 3 EUR/t mehr genannt, ab Lieferung November sind deutlich niedrigere 644 EUR/t aufgerufen.  

Rapsöl hat sich im Zuge fester Terminnotierungen und des anhalten unzureichenden Angebotes weiter verteuert und gegenüber Vorwoche auf vorderen Lieferterminen um 90 auf 1.300 EUR/t fob Hamburg zugelegt. Die späteren Liefertermine sind nicht mehr unter der Linie von 1.200 EUR/t zu bekommen, denn auch hier sind Preissprünge von bis zu 70 EUR/t gegenüber Vorwoche zu verzeichnen. Das Angebot an vorderer Ware ist knapp, so dass die Aufgelder weiter erhöht wurden. Auch die Prämie für Rapsölraffinat wurde angehoben, dafür werden bis ins nächste Jahr hinein mindestens 1.345 EUR/t fob deutscher Mühle gefordert, 75 EUR/t mehr als in der Vorwoche.