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Marktbericht KW 32 / 2021
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Die Rapspreise haben kräftig zugelegt, zum einen angetrieben von festen Börsenkursen für Raps und Soja, zum anderen von der nur schleppend laufenden Ernte in West- und Osteuropa sowie den anhaltend gedrückten Ernteaussichten in Kanada. Paris notierte am 10.06.21 neue Höchststände für alle aufgerufenen Kontrakte, behält aber seinen Invers bei: der Wert sinkt je weiter der Termin entfernt ist. Die Prämien am Kassamarkt versuchen das, wenigstens bis zum Jahresende, auszugleichen, auch, um Offerten zu erhalten. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist noch sehr verhalten, sie liefern vorrangig auf Vertrag ab, teils sogar direkt an die Ölmühle. Darüber hinaus überwiegt momentan die Entscheidung zur Einlagerung. Sie sind mit den Ergebnissen der Ernte 21 zumeist enttäuscht, sowohl die Erträge als auch die Ölgehalte hatten sie sich höher gewünscht. Nur sehr vereinzelt nehmen Erzeuger die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Gebote wahr, um neuerntige Partien zur verkaufen oder aber Kontrakte ex Ernte 22 abzuschließen. Für beides wurde mehr geboten. Prompte Ware frei Erfasserlager wird in allen Regionen über der Marke von 500 EUR/t bewertet. Im Schnitt wurden mit 515 EUR/t knapp 11 EUR/t mehr genannt als noch in der Vorwoche. Das sind 43 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Mit 490 bis 535 EUR/t frei Lager bleibt es bei der großen Preisspanne zwischen den einzelnen Regionen. Ex Ernte 22 sind 422-453 EUR/t im Gespräch. I im Schnitt werden mit 442,35 EUR/t rund 6,55 EUR/t mehr bewilligt als noch in der Vorwoche.  

Die steigenden Rapsnotierungen können die Rapsschrotpreise nicht stützen, denn das Angebot wächst stetig du wird langsam größer als die Nachfrage, so dass auch keine Aufgelder gegenüber späteren Lieferterminen mehr durchgesetzt werden können. Im Schnitt wurden in Deutschland ex Mühle 251 EUR/t für prompte Lieferungen verlangt, 2 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Aber zwischenzeitlich waren die Forderungen auch auf 247,50 EUR/t abgerutscht, habe sich aber mit den steigenden Rapspreisen ebenfalls wieder befestigt. Sojaschrot ist deutlich teurer geworden. Dafür sorgt zum einen der schwache Euro, der im Vergleich zur Vorwoche 1,3 % an Wert eingebüßt hat und allein dadurch zu höheren Preisen für Importware führt. Außerdem ist das Angebot auf vorderen Lieferpositionen noch immer unzureichend, selbst wenn die Nachfrage überschaubar ist, so dass weiterhin Aufgeld durchgesetzt werden kann. 44er Sojaschrot zur Lieferung August/September wird aktuell mit 385 EUR/t bewertet und ist so 8 EUR/t teurer als Lieferungen ab November. In der Vorwoche waren noch 10 EUR/t weniger verlangt worden. 48er Ware erzielt ein Aufgeld von 25 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot hat sich ebenfalls verteuert, gegenüber Vorwoche werden mit 694 EUR/t für prompte europäische Ware mit 45,5 % ProFett rund 13 EUR/t mehr verlangt. Das Aufgeld gegenüber November-Lieferungen beträgt 55 EUR/t. 

Rapsöl hat sich im Zuge fester Terminnotierungen und des anhalten unzureichenden Angebotes weiter verteuert und gegenüber Vorwoche auf vorderen Lieferterminen um 10 auf 1.210 EUR/t fob Hamburg zugelegt. Auf den späteren werden sogar 20 EUR/t mehr verlangt, denn es zeichnet sich ein anhaltend knappes Angebot ab, vor allem, wenn aus Kanada noch weniger Rohstoff kommt als jetzt schon befürchtet. Die vorderen Liefertermine verzeichnen auch weiterhin ein Aufgeld, dass aber deutlich abgebaut wurde. Denn das Angebot ist nicht mehr ganz so gravierend unzureichend wie noch vor ein paar Wochen. Die Rapsernte in Europa läuft mit durchschnittlichen Erträgen, aber aufgrund der häufigen Regenunterbrechungen kommt es eben nicht zu einer Angebotsflut. Aber die Ölmühlen haben jetzt einen stetigen Rohstoffzufluss, der gleichzeitig zu stetigem Nachproduktangebot führt. Davon ist allerdings bereits ein großer Teil über Kontrakte verkauft. Dennoch ist das Angebot an freier Ware für die vergleichsweise zurückhaltende Nachfrage durchaus ausreichend. Geld- und Briefkurse differieren weiterhin stark.