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Marktbericht KW 30 / 2021
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Auch wenn die Ergebnisse der laufenden Ernte sowohl für Qualität als auch für den Ertrag wenig zufriedenstellend sind, geben die Erzeugerpreise nach. Ausschlaggebend sind, bei mangelndem Kassageschäft, die schwächeren Terminnotierungen für Raps in Paris. Wetternachrichten treiben weiterhin die Kurse am internationalen Getreide - und Ölsaatenmarkt. Der Markt ist nervös, die Kurse sind extrem volatil. Am Kassamarkt liegen die Erzeugerpreise für Raps ex Ernte 2021 überwiegend unter dem Vorwochenniveau. Die Preise ex Ernte 22 tendieren indes unverändert und führten so vereinzelt zu Neuabschlüsse. Darüber hinaus gestalten sich das Rapsgeschäft sehr ruhig. Der Erfassungshandel ist mit Sichtung und Sortierung beschäftigt, die Erzeuger zeigen aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse vorerst wenig Bereitschaft, für Partien der Ernte 2021 neue Verträge abzuschließen, zumal im Schnitt fast 6 EUR/t weniger geboten werden als in der Vorwoche. Regional ist die Marke von 500 EUR/t bereits wieder häufiger unterschritten worden.  

Mit dem Beginn der deutschen Rapsernte lässt nun endlich die Anspannung am Rapsschrotmarkt nach. „Alterntige“ Ware wird nicht mehr offeriert, August-Lieferungen haben 14,50 EUR/t zur Vorwoche verloren. Am Ölschrotmarkt wird kaum etwas umgesetzt, vor allem der Rapsschrotmarkt ist gekennzeichnet von sehr geringer Nachfrage. Käufer hatten sich bereits seit Mai darauf eingestellt, dass die ersten Schrotpartien aus Raps der Ernte 2021 später kommen werden, aber dass es erst August werden würde, damit hatte keiner gerechnet. So wurden noch vereinzelt schnelle Partien geordert, die allerdings nur noch an wenigen Standorten offeriert wurden und mit deutlichen Aufgeldern (50 EUR/t) belegt waren. Liefertermine ab August verzeichneten ebenfalls nur geringes Kaufinteresse, denn mit über 261 EUR/t vor einer Woche war es verhältnismäßig teuer und die seither eingesetzte Preisschwäche verleitet ebenfalls zum Abwarten. Seit dem Wochenende haben die Ölschrotpreise deutlich nachgegeben, können sich jetzt allerdings auf dem rund 10 EUR/t niedrigeren Niveau gut behaupten.   

Noch hat die Preisschwäche aufgrund der nun endlich laufenden Rapsernte die Rapsölpreise nur sanft erfasst, Druck kommt auch von etwas schwächeren Sojaölpreisen. An der abwartenden Haltung am Pflanzenölmarkt hat sich nichts geändert. Mit Beginn der Rapsernte erhoffen sich die Käufer weitere Preisrücknahmen auch für Rapsöl, das in der Vorwoche für die Liefertermine August bis Oktober immerhin 98 auf 1100 EUR/t fob deutscher Mühle verloren hat. Da auch die Biodieselhersteller auf weitere Preisermäßigungen spekulieren, wird Ware nur von der Hand in den Mund geordert. Daher müssen die vergleichsweise abgehobenen Forderungen für vordere Liefertermine akzeptiert werden. Käufe für das 4. Quartal oder noch später werden in der Hoffnung auf Preisnachlässe vermieden. Sojaöl wird im Zuge der Ermäßigung für den Rohstoff etwas preisgünstiger offeriert, ohne damit jedoch Kaufinteresse mobilisieren zu können. Mit 1.218 EUR/t wurden in der 30. KW rund 37 EUR/t weniger verlangt als in der Vorwoche. Liefertermine ab November vergünstigten sich um 30 EUR/t.