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Marktbericht KW 29 / 2022
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An der Pariser Börse ging es zuletzt wieder abwärts. So rutschte der Fronttermin August 22 mit 658,75 EUR/t erstmals seit Anfang Dezember 21 unter die Linie von 660 EUR/t. Unter Druck gerieten die Notierungen dabei durch die laufenden Rapsernten in Westeuropa. Die bislang erzielten Erträge der französischen Rapsernte überraschten dabei positiv. Auch der Blick nach Kanada lässt auf eine gute Rapsernte 22 hoffen. Auch die Aussicht auf erfolgreiche Verhandlungen hinsichtlich der Handelspassage in der Schwarzmeerregion drückte die Notierungen. In Deutschland schreitet die Rapsernte regional rasch voran. Die ersten Ergebnisse überraschen positiv hinsichtlich der Erträge und Qualitäten. So wird von akzeptablen bis hohen Ölgehalten berichtet. Die aktuelle Hitzewelle wird den Reifeprozess der Feldbestände jedoch beschleunigen. Indes erschweren logistische Problem den Handel am heimischen Kassamarkt. Neben den anhaltend hohen Preisen für Energie und Rohstoff, welche die Transportkosten ohnehin in die Höhe treiben, befeuern nun auch die Niedrigwasserstände. Angesichts des immens hohen Preisniveaus kommt der Handel nahezu zum Erliegen, Kaufinteresse besteht allerdings. So ist die Abgabebereitschaft der Mühlen gering, zumal ein großer Teil der Ernte 22 bereits vertraglich gebunden wurde. Auf Großhandelsebene sind am 20.07.2022 auf Basis der bisherigen Prämien, gültige Offerten werden nur auf Anfrage herausgegeben, bis zu 662 EUR/t für prompte Partien möglich. Auf Wochensicht entspricht das einem Rückgang von 16 EUR/t. Auf Erzeugerstufe werden im Bundesdurchschnitt 649,70 EUR/t verlangt und damit knapp 9 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 575 bis 675 EUR/t.

Die Preise für Rapsschrot setzen in der laufenden Handelswoche ihren Aufwärtstrend fort. Die Forderungen liegen 13,12 EUR/t über Vorwochenline und damit im Bundesdurchschnitt bei rund 335,83 EUR/t. Die Aktivitäten am Markt sind derzeit sehr verhalten. Eine erhöhte Nachfrage steht einem reduziertem Angebot gegenüber, was zum einem aus der saisonalen Verfügbarkeit resultiert und zum anderen an der Bereitschaft der Mühlen zu den aktuellen Konditionen ihre Waren anzubieten.. In den vorangegangenen Tagen startete in den ersten Regionen Deutschlands bereits die Rapsernte. Die erhöhte Verfügbarkeit von Raps in den kommenden Wochen wird dem Markt wieder mehr Schwung geben. Indes verliert Sojaschrot auf Wochensicht an Boden und kann das Niveau trotz eines schwachen Euros und der damit verbundenen Verteuerung der Importwaren der Vorwoche nicht halten, da auch die Sojabohnen-Notierungen sich derzeit im Tiefflug befinden. Prompte Ware 44er Qualität wurde am 19.07.2022 im Bundesdurchschnitt für 543 EUR/t offeriert und damit 12 EUR/t unter Vorwochenlinie. Auch Forderungen für prompte 49er Ware vergünstigten sich innerhalb einer Woche im Bundesdurchschnitt um 12 auf 569 EUR/t. GVO-freie Partien 45,5 % ProFett fob Brake Erfüllung September 22 und Folgetermine werden für 727 EUR/t offeriert und liegen damit 2 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, während für prompte Ware 49 % ProFett europäischen Ursprungs für 772 EUR/t angeboten werden und damit 12 EUR über Vorwochenlinie.

Die Rapsölpreise gaben in der laufenden Handelswoche nach. So werden fob deutscher Mühle aktuell 1.650 EUR/t verlangt. Auf Wochensicht ist das ein Rückgang von 30 EUR/t. Unter Druck gerieten die Forderungen durch rückläufige Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Auslöser dafür war neben den voranschreitenden Rapsernten in Westeuropa auch der Kursverlust für Palmöl in Kuala Lumpur. Desgleichen drückte die Aussicht auf eine baldige Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte die Notierungen. Demgegenüber werden prompte Partien fob Niederlande unverändert zur Vorwoche mit 1.700 EUR/t bewertet. Indes bleibt die Nachfrage seitens des Energiesektors belebt. Insbesondere prompte Partien werden gesucht. Hier steht das rege Kaufinteresse jedoch einem begrenzten Angebot gegenüber. Vereinzelt können noch kleine Mengen umgesetzt werden, hier erschwert jedoch auch der Transport den Handel. Schiffe können infolge der Niedrigwasserstände nicht voll beladen werden, so wird Frachtraum bei den ohnehin hohen Energiekosten knapp und teuer. Auch die Preise für den PKW-Transport schnellen in die Höhe. Auch die Nachfrage nach Raffinaten belebte sich zuletzt angesichts des Preisrückgangs. Käufer konzentrieren sich dabei auf Partien zur Lieferung im Jahr 2023.