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Marktbericht KW 24 / 2022
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Die Terminkurse tendieren deutlich schwächer, gehen aber in einem ausgesprochenen Zick-Zack-Kurs nach unten, täglich wechseln sich Kursbefestigung und Kursschwäche ab. Dennoch hat der Fronttermin August 22 in Paris seit Monatsbeginn 42 EUR/t verloren. Zur Vorwoche beträgt der Abstand knapp 14 EUR/t auf zuletzt 769 EUR/t. Damit hat dieser Kontrakt erstmals seit dem 21.03.22 wieder die Linie von 770 EUR/t unterschritten. Auf Großhandelseben geben die Rapspreise ex Ernte deutlicher nach als für vordere Ware, wobei hier auch kaum noch belastbare Preise erhältlich sind. Die stark schwankenden Rapsnotierungen in Paris bremsen jegliches Handelsinteresse. Die Marktbetrachtungen bleiben Stichpunkterhebungen und Stunden später sieht es mit den Preisen schon wieder ganz anders aus. Am 14.06.22 lagen die Großhandelspreise für Lieferungen ex Ernte rund 17 EUR/t unter Vorwochenlinie. Allerdings wenig mit den Umsätzen. Es wird nun auch nicht mehr mal mehr von Restpartien gesprochen und einige Ölmühlen machen ihre saisonüblichen Instandsetzungspause. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Rapsernte sich verzögert, die Entwicklung der Kulturen ist saisontypisch, bleiben die Marktteilnehmer ruhig. Die Vorkontraktpreise sind eingebrochen und verzeichnen zum Bundesdurchschnitt von 743,35 EUR/t der Vorwoche ein Minus von gut 26 EUR/t. Die Meldungen aus den meisten Bundesländern rangieren in einer Spanne von 715-780 EUR/t. Damit haben die Preise in 4 Wochen knapp 88 EUR/t, das sind 10 %, verloren. Für prompte Ware werden in einigen Bundesländern bereits die gleichen Preise genannt wie für Partien ex Ernte. Dahinter steht ohnehin kein nennenswertes Geschäft mehr. Im Schnitt werden 815,56 (730-950) EUR/t genannt, 63 EUR/t weniger als noch vor einer Woche. Damit beträgt der Rückgang in fünf Wochen 112 EUR/t, 12 %.

Am Rapsschrotmarkt bleibt es weiterhin ruhig. Marktteilnehmer scheinen ihren Bedarf weitestgehend gedeckt zu haben. Zudem agieren Käufer in einem fallenden Markt zurückhaltend und hoffen auf weitere Vergünstigungen mit Beginn der Rapsernte. So werden aktuell weder Partien der der aktuellen Saison gekauft noch Partien ab Sommer kontrahiert. Der verhaltenen Nachfrage steht dabei ein mehr als ausreichenden Angebot gegenüber. Selbst wenn frei verfügbare Partien nur noch punktuell offeriert werden, so fokussieren sich die Käufer, wenn, dann auf Lieferungen im Sommer. Da sich momentan nicht abzeichnet, dass sich die Rapsernte 2022 verzögert, erzielen prompte Partien keine Aufgelder mehr. Aktuell werden Lieferungen Juni bis August 2022 ab Werk preisidentisch mit durchschnittlich 336 EUR/t bewertet und das ist genau so viel wie vor einem Jahr! Indes tendiert Sojaschrot fester. 44er legt um 28 auf 541 EUR/t zu, während 49er um 23 auf 509 EUR/t im Vergleich der Vorwoche steigt. GVO-freie Ware mit 45,5 % ProFett ist Fob Brake ab Juli zu haben und wird für 737 EUR/t gehandelt, und verzeichnen damit ein Plus von 27 EUR/t. Prompte Partien europäischen Ursprungs mit 49 % ProFett werden 777 EUR/t gehandelt während indischer Importe bei 787 EUR/t liegen Das Angebot ist ausreichend, Auf- oder Abschläge für vordere Liefertermine sind nicht erkennbar.

Das Auf und Ab der Rapsölpreise hält an. So werden fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab Juni aktuell 2.050 EUR/t aufgerufen. Auf Wochensicht entspricht das einem Rückgang von 50 EUR/t. Unter Druck gerieten die Forderungen dabei durch rückläufige Terminmarktnotierungen in Paris, nachdem der Fronttermin August zuletzt binnen einer Woche 13,75 EUR/t an Wert einbüßte und am 13.06.2022 mit 761,50 EUR/t den tiefsten Stand seit Ende Februar 22 erreichte. Auslöser für den Kursrückgang war neben der rasch Voranschreitenden Canola-Aussaat in den kanadischen Anbaugebieten auch eine schwindende Nachfrage auf dem europäischen Markt. Währenddessen bleibt die Handelsaktivität am Pflanzenölmarkt auch in der laufenden Handelswoche gering. Marktteilnehmer scheinen den Bedarf bis Ende des Jahres weitestgehend gedeckt zu haben. So bleibt auch die Nachfrage in den vergangenen Handelstagen verhalten. Seitens des Energiesektors kommt das Kaufinteresse nahezu vollständig zum Erliegen. Das anhaltend hohen Preisniveau bremst die Aktivitäten.