Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Marktbericht KW 24 / 2021
-

Bereits in den Wochen zuvor was das Interesse an Vorkontrakten aufgrund des hohen Vermarktungs-standes eingeschlafen, jetzt – mit dem starken Preisrückgang – ist es vollständig verstummt. Die Erzeugerpreise geben im Fahrwasser der Kurse nach. Ex Ernte liegen die Gebote merklich unter denen der Vorwoche. Die Abgabebereitschaft seitens der Erzeuger ist angesichts der aktuellen Preisentwicklung, leerer Läger bezüglich Ernte 2020 und des hohen Vermarktungsstandes Ernte 2021 völlig zum Erliegen gekommen. Die Vorkontraktkurse für Raps haben nachgegeben, es werden deutlich unter 500 EUR/t geboten. Für 2022 ist von 395-420 EUR/t die Rede und stoßen auf wenig Resonanz der Abgeber. Der Preisunterschied zu ex Ernte 2021 ist vielen zu groß. Mit weiteren Preiskorrekturen wird aufgrund der schwächeren Sojanotierungen gerechnet. Die Feldbestände präsentieren sich in guter Verfassung und lassen dementsprechend zufriedenstellende Erträge erwarten. Mit den Niederschlägen im Mai konnte sich die Rapsfeldbestände optimal entwickeln. Die jetzt erwartete Hitzephase können aber schnell die Wasservorräte aufbrauchen und Raps in eine zügige Abreife treiben. Die Verteilung möglicher Gewitterschauer wird daher wesentlichen Einfluss auf die Ertragsbildung haben. 

Die Ölschrotpreise geben infolge schwacher Ölsaatennotierungen nach, Ausnahme ist vorderes Rapsschrot, dass aufgrund des überaus knappen Angebotes im Preis weiter zulegt. Weder bei den Preisen noch bei den Umsätzen gab es große Veränderungen. Mit einer Ausnahme; Rapsschrot zur Lieferung im Juni/Juli hat sich erneut sprunghaft verteuert, weil sich immer deutlicher abzeichnet, dass auch im Juli noch nicht mit Rapsschrot aus neuerntigem Raps zu rechnen ist. Daher wird prompte Ware immer teurer, während sich Sommertermine im Zuge der schwachen Rapsnotierungen weiter ermäßigen. Trotz der rückläufigen Preise der vergangenen Tage verteuert sich Rapsschrot zur Lieferung im Juni im Bundesdurchschnitt um 1 auf aktuell 340 EUR/t. Lieferungen ab August haben sich demgegenüber ermäßigt. Angebot und Nachfrage halten sich hier die Waage auf niedrigem Niveau. 

Die Zeiten der immer weiter steigenden Preise bei Raps- und Sojaöl scheint vorbei. Im Zuge rückläufiger Terminnotierungen für Soja- und Palmöl konnten sich auch die Rapsölpreise nicht halten. Sie gaben in den vergangenen sechs Handelstagen stetig nach und landeten zuletzt bei 1.350 EUR/t fob Niederlande für den Liefertermin Juni 2021 bzw. bei 1.080 EUR/t fob Hamburg für Lieferung ab August. Das zeigt auch deutlich die unterschiedliche Bewertung zwischen „alt-“ und „neuerntiger" Ware. Noch höher sind die Abschläge für Sojaöl, Lieferungen im August 2021 sind aktuell für 1.170 EUR/t fob deutscher Mühle zu bekommen und damit 160 EUR/t weniger als noch vor einer Woche. Höhere Ertragsprognosen für Sojabohnen sowie die Spekulationen über eine Verringerung der Biokraftstoffquote in den USA hat an der Börse Chicago in den vergangenen fünf Handelstagen zu massiven Kursrückgängen geführt.  

Um 108 auf nun 853 EUR/t reduziert sich der Preis für Palmöl im August. Auch hier schlagen die Ereignisse an der Börse in Kuala Lumpur auf die Großhandelspreise durch, wo die Notierungen für Palmöl seit einiger Zeit unter dem Druck der rückläufigen indonesischen Exporte stehen. Die Terminnotierungen in Kuala Lumpur verloren in nur 8 Börsentagen 16 % an Wert. Neben den unbefriedigenden Exportzahlen war es auch die Ankündigung Indiens seine Importzölle nicht zu ändern.