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Marktbericht KW 20 / 2021
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Die Lage am Rapsmarkt ist im Prinzip unverändert zur Vorwoche. Die Ernte 2020 ist längst durchgehandelt, in Erzeugerhand dürften sich nicht einmal mehr Restmengen befinden. Der Fokus liegt nun auf der kommen-den Saison. Doch auch ex Ernte 2021 ist der Vermarktungsstand schon sehr hoch, sodass zuletzt keine größeren Mengen mehr gehandelt wurden. Viele Erzeuger hatten die hohen Preise der vergangenen Wochen zum Verkauf genutzt und sind dabei bereits bis an die Grenze des Vertretbaren gegangen, wie es heißt. Die gute Feldbestandsentwicklung, mit regional ergiebigen Regenfällen, stimmt Erzeuger im Hinblick auf die Rapsernte 2021 in Deutschland optimistisch. Einzelne ließen sich dadurch zum Verkauf weiterer, zumindest kleinerer Teilmengen animieren. Alterntiger Raps kostet in der 20. Kalenderwoche 542 EUR/t im Bundesdurchschnitt und damit rund 1 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Ex Ernte legten die Preise deutlicher von 506 auf 518 EUR/t zu. 

Am Rapsschrotmarkt wird auf den vorderen Terminen kaum noch Ware offeriert, das Angebot ist knapp und teuer, wenngleich die Forderungen etwas gekürzt wurden. Im Bundesdurchschnitt werden 340 EUR/t festgestellt, die die Vorwochenlinie um 2 EUR/t leicht verfehlen. Nur wer dringend Ware zur Deckung von Bedarfslücken bis zum Beginn der neuen Saison benötigt, kauft zu den aufgerufenen hohen Preisen. Die Mehrheit der Mischfutterhersteller ist jedoch ausreichend gedeckt, größere Lücken gibt es in der Regel nicht, sodass sich die Nachfrage eher auf Termine in der kommenden Saison konzentriert. Große Mengen werden aber auch hier noch nicht gehandelt. 

Am Sojaschrotmarkt wurden die Forderungen in den vergangenen Handelstagen gekürzt. Das Angebot fällt bedarfsdeckend aus. Jüngst kamen nach langer Zeit auch wieder Sojaschrotlieferungen aus Argentinien am Hamburger Hafen an, die das Angebot ergänzen. Der Preisrückgang am Kassamarkt ist vor allem die Folge rückläufiger Terminkurse für Sojabohnen und -schrot an der Börse in Chicago. 

Die Rapsölpreise zeigen sich in der 20. Kalenderwoche stabil auf dem in der Vorwoche erreichten hohen Niveau von 1.310 EUR/t fob Hamburg. Fundamental hat sich am Rapsölmarkt nichts geändert: Die Roh-stoffverfügbarkeit 2020/21 ist und bleibt begrenzt bzw. wird sich in den Wochen bis zur neuen Ernte abseh-bar weiter verknappen. Die Nachfrage der Raffinerien bleibt spärlich und auch vom Biodieselmarkt mangelt es eher an zugkräftigen Impulsen. Dort scheint sich die Nachfrage zwar allmählich zu beleben – trotz des hohen Preisniveaus – aber saisonbedingt stehen SME und PME im Käuferfokus sowie – sofern vorhanden – UCOME. Die Rapsölpreise können das erreichte hohe Niveau auch deshalb behaupten, weil die Aussichten auf die EU-Rapsversorgung 2021/22 ebenfalls angespannt sind. Erneut wird es, stärker als in früheren Jah-ren, auf Rapszufuhren aus dem Ausland ankommen, um den Bedarf zu decken. Zur Erinnerung: In der lau-fenden Saison hatte das Versiegen der Rapsimporte aus Kanada und der Ukraine seit Januar 2021 große Preiswirkung an den Märkten für Raps und Nachprodukte. 

Sojaöl hat sich in der 20. Kalenderwoche um 20 auf 1.310 EUR/t fob Hamburg befestigt und kostet damit genau so viel wie Rapsöl. Unterstützung kommt vom US-Terminmarkt, wo die Sojaölnotierungen fester ten-dieren. Auslöser ist unter anderem der Rückgang der Sojabohnenverarbeitung in den USA im April, demzu-folge die US-Sojaölvorräte zum Monatsende deutlich gesunken sind. Zudem wird berichtet, dass der Ver-marktungsstand beim Sojaöl bei europäischen Ölmühlen hoch ist; zum Teil wird erst wieder ab September 2021 Ware offeriert.