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Marktbericht KW 15 / 2023
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Die Osterfeiertage und die noch andauernden Ferientage limitieren die Aktivitäten am ohnehin umsatzschwachen Rapsmarkt noch mehr. Es scheint sich derzeit überhaupt kein Geschäft anzubahnen. Das Kaufinteresse ist weiterhin verhalten und auf Liefertermine nach Erntebeginn konzentriert, Erzeuger zeigen sich aufgrund der einbrechenden Preise frustriert. Immerhin verlor prompter Raps zur Vorwoche über 16 auf durchschnittlich 431 EUR/t. Und in einigen Bundesländern werden nicht einmal mehr 400 EUR/t frei Lager aufgerufen. Die Spanne liegt aktuell bundesweit bei 395-445 EUR/t. Ex Ernte wird von 428 EUR/t gesprochen, was 19,50 EUR/t weniger sind als in der Vorwoche. Die wenigen noch gemeldeten Preise für Sonnenblumenkerne und Sojabohnen haben zur Vorwoche auf Erzeugereben ebenfalls rund 15 EUR/t eingebüßt.

Die Großhandelspreise für Raps haben ebenfalls verloren, da die Prämien nicht angepasst wurden, und so die Kassapreise den schwachen Terminmarkt widerspiegeln. Fester, exporthemmender Euro und gleichzeitig überreichliches Rohstoffangebot, außer an Sonnenblumenkernen, drücken die Gebote. So werden für Raps franko Mühle aktuell 457 EUR/t genannt, was 17 EUR/t weniger sind als noch vor einer Woche. Dabei zeigt sich eine gute Versorgung der Ölmühlen im Norden, die mit einem Discount auf Paris von bis zu 15 EUR/t arbeiten. Für Raps ex Ernte werden 453 EUR/t genannt und so 14 EUR/t weniger. Aus Drittländern kamen in den vergangenen vier Wochen knapp 79.000 t, davon 62.000 t aus Australien in der 14. KW. Aus der Ukraine erreichen Deutschland wöchentlich um 4.400 t. Insgesamt wurden seit Wirtschaftsjahresbeginn 1,06 Mio. t Raps aus Drittländern importiert und damit genau so viel wie im Vorjahreszeitraum. 2021 war die Rapsernte sowohl in Deutschland als auch der EU allerdings deutlich kleiner ausgefallen.

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt änderten in der zurückliegenden Berichtswoche die Richtung und gaben auf Wochensicht um 15 EUR/t nach und lagen am 11.04.2023 bei durchschnittlich 325 EUR/t. Angesichts der Osterfeiertage blieb es am Markt ruhig. Prompte Partien werden, besonders im Osten, noch vereinzelt offeriert, wobei sich Nachfrage in Grenzen hält.

Indes tendierte auch konventionelles Sojaschrot schwächer. Partien mit 44 % ProFett vergünstigten sich im Schnitt um 11 EUR/t auf rund 515 EUR/t. Für Ware mit 48 % ProFett wurden am 11.04.2023 rund 541 EUR/t gefordert, ein Minus von 14 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. GVO-freie Ware kann das Niveau der Vorwoche nicht halten und vergünstigt sich im Bundesdurchschnitt um 9 auf rund 556 EUR/t. Auch hier bleibt die Nachfrage derzeit äußerst verhalten. Marktteilnehmer erwarten die ersten Lieferungen aus der neuen Ernte in Südamerika. Indes scheint Brasilien seine Sojaschrotproduktion ausweiten zu wollen. Durch den Ausbau von Mühlen in der Region Mato Grosso könnten in der laufenden Saison 21-23 Mio. t Sojaschrot verschifft werden, gegenüber 20 Mio. t in der vorangegangenen Saison.

In der zurückliegenden Berichtswoche tendierten die Forderungen für Pflanzenöle deutlich schwächer und beendeten damit ihre Aufwärtsbewegung. So wird Rapsöl fob deutscher Mühle mit 955 EUR/t bewertet, auf Wochensicht ein Minus von 40 EUR/t. Belastet wurden die Preise durch die rückläufigen Rohstoffnotierungen in Paris, nachdem der Fronttermin innerhalb weniger Tage rund 30 EUR/t einbüßte. Begrenzt wurde der Preisverlust jedoch von festen Rohölnotierungen.