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Marktbericht KW 14 / 2022
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Auch in der laufenden Handelswoche hält das stetige Auf und Ab an den Terminmärkten an. Auslöser dafür bleibt das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Während Entspannungssignale kurzzeitig die Hoffnung auf einen Kursrückgang aufkeimen ließen, wurden die Notierungen nur kurze Zeit später von den verschärften Wirtschaftssanktionen gegen Russland erneut befeuert. Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Rapsnotierungen vom Kälteeinbruch in Frankreich. Schneefall und Frost schüren die Sorge um erheblich Schäden in den wenig winterharten Feldbeständen. So verlor der Fronttermin in Paris auf Wochensicht zwar gut 2 auf knapp 960 EUR/t, verzeichnet allerdings Tagesschwankungen von über 24 EUR/t. Das lähmt die Aktivitäten am Kassamarkt. Die Verunsicherung auf allen Handelsstufen ist groß und reduziert die Umsätze auf ein Minimum. So steht einer geringen Abgabebereitschaft der Erzeuger eine nach wie vor verhaltene Nachfrage gegenüber. Ohnehin sind alterntige Partien nur noch in Kleinstmengen frei verfügbar. Hinsichtlich der kommenden Ernte haben die jüngsten Regenfälle für leichte Entspannung gesorgt. Diese waren nach der längeren Trockenphase dringend benötigt worden, da einige Feldkulturen bereits deutliche Stresssymptome zeigten. Raps der Ernte 21 wird auf Erzeugerstufe im Bundesdurchschnitt mit aktuell 931,40 EUR/t (901,50-942,30 EUR/t) bewertet und so 5,50 EUR/t über Vorwochenlinie. Damit bleiben die Erzeugerpreise entgegen den Pariser Rapsnotierungen über Vorwochenlinie. Die Gebote für Raps der Ernte 22 haben mit 27,50 auf 761,80 EUR/t (741,60-782,30 EUR/t) deutlicher zugelegt. Auf Großhandelsstufe sind auf Basis der bisherigen Prämien, gültige Offerten gibt es nur auf Anfrage, aktuell bis zu 990 EUR/t franko für prompte Partien möglich. Das sind 22 EUR/t mehr als noch in der vergangenen Woche. Die Preisdifferenz zur nächsten Ernte hat sich verringert und liegt bei 155 EUR/t. Denn für Raps der Ernte 22 werden bis zu 838 EUR/t genannt und damit 63 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor.

Am hiesigen Rapsschrotmarkt geben die Forderungen nach und befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit knapp einem Monat. Am 05.04.22 wurden 510 EUR/t gefordert, was einem Verlust binnen einer Woche von rund 18 EUR/t entspricht. Der Preisverlauf bleibt weiterhin sehr volatil, jede neue Äußerung in Bezug auf den Russland-Ukraine-Konflikt sorgt für mächtig Bewegung, sei es nach unten oder nach oben. Das Kaufinteresse bleibt dabei verhalten, sowohl für vordere als auch für spätere Liefertermine wird kaum Ware angefragt. So stehen viele Verkäufer wenig Abnehmern am Markt gegenüber. Käufer begrenzen sich lediglich auf dringend notwendige Ware, zahlen dann auch den entsprechenden Preis. Auch die zuletzt sinkenden Preise locken kaum Käufer an. Die Sojaschrotpreise lagen jüngst unter Vorwochenniveau. Prompte 44er und 48er Ware vergünstigte sich gegenüber der 13. KW um jeweils 19 auf 519 bzw. 545 EUR/t. Für GVO-freies Sojaschrot wurden 21 EUR/t weniger gefordert als noch in der Vorwoche. Auch hier sinken die Preise, bleiben allerdings weiterhin volatil. Der fortdauernde Krieg in Osteuropa beeinträchtigt die Exporte aus der Schwarzmeerregion weiterhin enorm. Exporteure suchen nach Landwegen, was die Handelsmengen deutlich reduziert.

Die Preise für Rapsöl änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und gaben nach. So werden fob deutscher Mühle am 05.03.22 rund 2.015 EUR/t für prompte Partien genannt. Damit verzeichnen die Forderungen auf Wochensicht einen Rückgang von 155 EUR/t oder 7 %. Für Partien zur Lieferung ab August werden 1.750 EUR/t aufgerufen und damit 120 EUR/t weniger als noch in der vergangenen Woche. Dabei bleibt jedoch zu beachten, dass es sich angesichts der hohen Volatilität der Märkte nur um eine Momentaufnahme handelt. Demgegenüber bewegen sich die Forderungen für promptes Rapsöl fob Niederlande weiter nach oben. Mit den aktuell genannten 2.050 EUR/t verzeichnen die Preise im Vorwochenvergleich ein Plus von 30 EUR/t. Partien zur Lieferung ab Mai werden mit einem Abschlag von 60 EUR/t bewertet. Indes ist das Kaufinteresse am hiesigen Markt etwas weniger lebhaft als noch in der vergangenen Woche. Nach dem massiven Anstieg der Nachfrage infolge des Kriegsbeginnes in der Ukraine agieren Marktteilnehmer nun überwiegend zurückhaltend und warten die weitere Preisentwicklung ab. Einzig die Nachfrage seitens des Energiesektors scheint sich in den vergangenen Handelstagen etwas belebt zu haben. Auslöser dafür sind verbesserte Biodieselmargen.