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Marktbericht KW 13 / 2023
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Die Notierungen an der Pariser Börse änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und legten kräftig zu. So verzeichnete der Fronttermin Mai binnen dreier Börsentage ein Plus von 41,25 EUR/t und schloss am 28.03.2022 bei rund 471,75 EUR/t. Auslöser für die kräftige Aufwärtskorrektur waren die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa, nachdem Russland ankündigte, seine Sonnenblumenkern- und Weizenlieferungen vorübergehend auszusetzen. Hinzu kamen feste Rohölnotierungen, welche Raps als Rohstoff zur Biokraftstoffherstellung attraktiver machen. Für zusätzlichen Auftrieb sorgte der jüngste Anstieg der Sojakurse in Chicago. Im Gleichschritt mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe nach oben korrigiert. Franko Niederrhein sind am 29.03.2023 bei stabilen Prämien bis zu 482 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April möglich, 31 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, auch hier werden bei unverändertem Aufgeld mit 467 rund 31 EUR/t mehr genannt. Indes bleibt es am Rapsmarkt angesichts der starken Kursbewegungen in Paris weiterhin ruhig. Das Auf und Ab erschwert zudem die Preisgestaltung. Angesichts dessen tendieren die Gebote für prompten Raps auf Erzeugerstufe regional sehr unterschiedlich. Während beispielsweise aus Südbaden mit 440 rund 20 EUR/t mehr genannt werden als in der Vorwoche, sind aus dem Saarland mit 401 rund 34 EUR/t weniger. Im Bundesdurchschnitt werden rund 433 (394-525) EUR/t gemeldet und damit 4 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Demgegenüber konnte sich Vorkontrakte der Ernte 23 im Mittel um 5,40 auf 428,40 (395-515) EUR/t befestigen. Vor dem Hintergrund der heterogenen Preismeldungen nimmt die Unsicherheit der Erzeuger, welche regional noch Restmengen der alten Ernte in den Lagern liegen haben, weiter zu. Das Kaufinteresse bleibt jedoch auch weiterhin gering. Indes rückt die kommende Ernte in den Fokus der Erzeuger. Die Feldbestände sind bislang sehr gut über den milden Winter gekommen. Die aktuellen Temperaturen um den Gefrierpunkt halten zudem Schädlinge zurück und auch die Bodenwasservorräte konnten durch die jüngsten Niederschläge wieder etwas aufgefüllt werden.

Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise in der zurückliegenden Berichtswoche nach. Im Bundesdurchschnitt wurden Partien am 28.03.2023 mit 333 EUR/t bewertet, ein Minus auf Wochensicht von rund 3 EUR/t. Ausschlaggebend bleibt weiterhin die mangelnde Nachfrage bei einem zeitgleich verstärkten Verkaufsinteresse. Marktteilnehmer hoffen auf weitere Preisabschläge sowohl für Partien der alten Ernte als auch für solche der neuen Ernte. Konventionelles Sojaschrot konnte das Niveau der Vorwoche ebenfalls nicht behaupten.44er Partien wurden im Schnitt für 520 EUR/t offeriert und damit 23 EUR/t unter Vorwochenlinie. Auch prompte Ware mit 48 % ProFett tendierte deutlich schwächer und verlor auf Wochensicht rund 22 auf 549 EUR/t. Die brasilianische Sojabohnenernte bleibt im Fokus und aufgrund des großen Exportpotenzials dürften deutliche Aufwärtsbewegungen der Preise für Bohnen und Schrot vorerst ausbleiben. Auch GVO-freie Ware vergünstigte sich in der zurückliegenden Berichtswoche und wird im Schnitt mit 560 EUR/t bewertet und damit rund 23 EUR/t unter Vorwochenlinie. Das Angebot ist weiterhin mehr als ausreichend, auch aufgrund der umfangreichen Lieferungen aus der Ukraine.

Im Zuge zuletzt sprunghaft fester Rohstoffnotierungen zogen die Forderungen für Rapsöl deutlich an. So werden aktuell fob deutscher Mühle 925 EUR/t für prompte Partien verlangt und damit 70 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Damit konnten sich die Forderungen von ihrem Tiefstand etwas entfernen. Zum Vorjahreszeitpunkt kostete Rapsöl mit 2.170 EUR/t noch mehr als das Doppelte. Auch fob Niederlande wurden die Gebote für promptes Rapsöl nach oben korrigiert. Mit 915 EUR/t werden prompte Partien hier rund 55 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche offeriert. Zum Ende der 12. KW belebten sich die Umsätze am heimischen Markt. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel nutzte das attraktive Preisniveau und orderte Partien der kommenden Saison. Auch die Rapsöllieferungen nach China nahmen erneut Fahrt auf. Das reichliche Angebot konnte die Nachfrage flott bedienen. Angesichts der zuletzt festeren Tendenz kehrte zum Start der 13. KW jedoch wieder Ruhe ein. Seitens des Energiesektors bleiben die Umsätze auch weiterhin gering, nachdem die Gebote für Biodiesel deutlich zurückgenommen wurden. Damit bleiben die Margen weiterhin unattraktiv. Hinzu kommt der rege Import von UCOME aus China, welches deutlich wettbewerbsfähiger ist als Rapsöl.