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Marktbericht KW 11 / 2021
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Die Rapserzeugerpreise liegen bei 501 EUR/t im Bundesdurchschnitt und damit 4 EUR/t über Vorwochenlinie. Ex Ernte 2021 wurden die Forderungen sogar um 6 auf 428 EUR/t angehoben. Daran zeigt sich auch, dass sich das Kaufinteresse nun zunehmend auf die kommende Ernte verlagert. Alterntig passiert dagegen nicht mehr viel am deutschen Kassamarkt: Ware ist nur noch in Kleinstmengen verfügbar, letzte Reste werden im Lager behalten bis die Preise ins Minus drehen, um dann zu höchstmöglichen Preisen noch schnell zu verkaufen. 

Doch auch die kommende Ernte wird derzeit nur selten gehandelt. Zwar besteht durchaus Kaufinteresse, aber der überwiegende Anteil der Erzeuger hat den vermarktungsfähigen Anteil der neuen Ernte bereits ausgereizt. Nur wenige nutzten die attraktiven Preise zuletzt für noch weitere Vertragsabschlüsse. 

Aktuell sind die Rapspflanzen in Deutschland gut mit Wasser versorgt, der aktuelle Saatenstand bietet vielerorts gute Voraussetzungen für die Ernte 2021. Die Witterungsbedingungen sind gut, Schädlinge halten sich in Grenzen. Allerdings mahnt die in den vergangenen Jahren häufig präsente Frühjahrstrockenheit die Erzeuger, insbesondere auf sandigen Böden, zur Vorsicht. Das ist auch der Grund, weshalb niemand zu früh zu viel verkaufen möchte. Der Rückblick auf das Jahr 2019 zeigt, das Spätfröste auch noch Ende April die Feldbestände empfindlich treffen und Ertragspotenziale beschränken können. 

Am Rapsschrotmarkt gab es zum Ende dieser Berichtswoche einen deutlichen Preisrutsch. Hintergrund war dem Vernehmen nach, dass regional die Abgabebereitschaft der Ölmühlen gestiegen ist. Mehr Nachfrage konnte das aber nicht generieren, was Druck auf die Preise erzeugte. Das Kaufinteresse der Mischfutterhersteller ist auf den vorderen Terminen stetig, aber nicht lebhaft. Eher spätere Termine stehen im Fokus der Käufer. Die insgesamt ruhige Nachfrage kann von den Ölmühlen problemlos gedeckt werden. Auf Wochensicht steht zwar ein Minus von 12 auf 301 EUR/t. Die Preise bewegen sich damit aber nach wie vor auf hohem Niveau.  
Die Preise für Sojaschrot haben in den vergangenen Tagen nachgegeben. Damit folgen sie den schwächeren Sojaschrotkursen, die auf Wochensicht deutlich sanken. Kursdrückend wirkt die Sorge um eine rückläufige weltweite Nachfrage. Zwar scheint das Kaufinteresse in den USA lebhaft zu sein, Marktteilnehmer befürchten aber, dass die Käufe Chinas zurückgehen werden. 

Rapsöl kostet aktuell 1.100 EUR/t fob Hamburg und damit 15 EUR/t oder 1,4 % mehr als in der Vorwoche. Unterstützung bringen die festen Rapsterminkurse in Paris, die nach kurzer Schwächephase wieder grüne Vorzeichen schreiben und nun neuen Höchstständen entgegenstreben. Derweil schickt der Biodieselmarkt weiterhin keine preisstützenden Signale. Zwar liegen die Preise stabil auf hohem Niveau, doch das ist auf die knappe Rohstoffversorgung zurückzuführen und nicht etwa auf lebhafte Nachfrage – im Gegenteil: Biodieselbeimischer agieren äußerst zurückhaltend, wenn es um den Kauf von Rapsmethylester geht, meist werden nur unbedingt nötige Mengen für den vorderen Bedarf geordert, für alles was darüber hinausgeht wird auf Preisnachlässe gehofft. 

Sojaöl erhielt im Wochenverlauf zunächst Unterstützung von der Börse in Chicago, wo die Sojaölkurse eine neuntägige Hausse hinlegten. Zuletzt erfolgte dann aber eine Abwärtskorrektur, die die Gewinne beschnitt und es an einem impulsarmen deutschen Kassamarkt schaffte, die Sojaölpreise auf Wochensicht um 0,8 % auf 1.015 EUR/t zu drücken. Womöglich ist dies aber nur eine kurze Abwärtsbewegung, schließlich tendieren die Rohstoffkurse, vom USDA-Rückgang am 10.03. abgesehen, seit acht Handelstagen fest.