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Marktbericht KW 03 / 2022
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Die Rapspreise sind eingebrochen. Regional wird auf Erzeugerstufe gegenüber Vorwoche von bis zu 70 EUR/t weniger berichtet, was ein deutlich stärkerer Rückgang ist, als an der Pariser Terminbörse mit 57,75 EUR/t verzeichnet wurde. Das reichliche Angebot an Raps aus Australien hat die Versorgungslage in Europa spürbar entspannt. Verarbeiter zeigen kaum noch Bedarf an Lieferungen im 1. Quartal, so dass die immensen Aufschläge, die auch an der Börse verzeichnet werden, nicht mehr durchgesetzt werden können. Der immense Invers an der Terminbörse macht es am Kassamarkt nahezu unmöglich Partien zu handeln. Wird in Paris der Fronttermin Februar mit 737 EUR/t bewertet, erzielt der folgende Mai-Kontrakt nur noch 687 EUR/t. Auf dieser Basis berechnen die Ölmühlen nun ihren Prämien, weil sie nicht länger gewillt sind, den Knappheitsbonus zu bewilligen. Für alterntige Ware franko werden aktuell 29-34 EUR/t weniger genannt als noch in der Vorwoche. Demgegenüber bleiben die Gebote für Raps der kommenden Ernte stabil, wurden teils sogar leicht angehoben, auch wenn in Paris 3 EUR/t weniger notiert werden als in der Vorwoche. Erzeuger signalisiere mit dem kräftigen Preisrutsch vorerst keine Abgabebereitschaft mehr. Die aktuell genannten 722,35 EUR/t liegen rund 42 EUR/t unter Vorwochenlinie. Die einstmals genannten 800 EUR/t für prompte Ware sind Geschichte, die Spitzengebote liegen jetzt nur noch bei 765 EUR/t. Es ist ohnehin nicht mehr viel zum Verkaufen da. Der Abschluss von Kontrakten auf die nächste Ernte ist auch erlahmt, auch wenn mit knapp 562 EUR/t im Schnitt, dahinter steht eine Spanne von 537 bis 574 EUR/t, sogar fast ein Euro mehr genannt wird als noch in der 2. KW.

In der laufenden Woche verlieren die Rapsschrotpreise deutlich. Am 18.01.2022 wurden im Schnitt für prompte Ware 360 EUR/t angegeben, 12 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Das belebt das Kaufinteresse, denn Bedarf ist vorhanden. Der wurde aufgrund der hohen Preise nur aufs nötigste gedeckt, so dass jetzt erste Lücken geschlossen werden. Januar-Ware ist begrenzt verfügbar, aber dafür lassen sich vergleichsweise wenig Abnehmer finden. Für Rapsschrotlieferungen ab Februar 22 werden mehr Abschlüsse verzeichnet, immerhin ist es im Schnitt knapp 2,60 EUR/t günstiger und auch die Lieferungen an August 22 werden von den Käufern ins Visier genommen. Rapsschrot der nächsten Saison kostet mit durchschnittlich gut 271 EUR/t rund 80 EUR/t weniger als der Fronttermin bleibt damit aber teurer als die 236 EUR/t die vor einem Jahr gefordert worden waren. Auch die Preise für Sojaschrot schließen deutlich unter Vorwochenniveau. 48er Ware vergünstigt sich um 15 auf 484 EUR/t, während die Forderungen für 44er Ware um 14 auf 459 EUR/t nachgeben. Noch schwächer tendiert GVO-freies Sojaschrot mit einem Minus von 27 auf 590 EUR/t zurück. Auch hier scheint sich wieder mehr Kaufinteresse zu regen.

Die Rapsölpreise gaben in den vergangenen Handelstagen deutlich nach. So werden fob deutscher Mühle zur Lieferung ab Januar 1.685 EUR/t genannt. Im Vorwochenvergleich bedeutet das einen Rückgang von 73 EUR/t. Partien zur Lieferung ab Februar werden preisidentisch bewertet. Belastet wurden die Forderungen durch den Einbruch der Rapskurse an der Pariser Börse, welche innerhalb eines Tages einen Verlust von 38,75 EUR/t verzeichneten. Spekulationen um eine preis- und angebotsbedingt gedrosselte Nachfrage sowie rückläufige US-Sojabohnen setzten die Notierungen unter Druck. Das Kaufinteresse des Lebensmittelhandels belebte sich infolge des deutlichen Preisrückgangs, abgeschlossen wurde jedoch nur wenig. Unterdessen bleibt die Nachfrage der Biodieselhersteller verhalten, zumal sich auch Biodiesel deutlich vergünstigte. Angesichts der hohen Volatilität des Marktes agieren Käufer zurückhaltend und warten die weitere Preisentwicklung ab. So bleiben die Umsätze auch in der laufenden Handelswoche gering.