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Marktbericht KW 02 / 2023
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An der Pariser Börse ging es zuletzt kräftig abwärts, nachdem sich die Kurse in der Vorwoche noch befestigten. So verzeichnete der Fronttermin Februar 23 ganze 5 Börsentage in Folge rote Zahlen und schloss am 10.01.2023 mit 561 rund 34 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Unter Druck gerieten die Notierungen dabei durch den festeren Eurokurs, hinzu kommt die große Konkurrenz aus Australien aber auch Kanada. Auch zeitweise schwache Rohölnotierungen, welche zum Jahreswechsel 9 % an Wert einbüßten, belasteten. Am deutschen Rapsmarkt geht es in der zweiten Januarwoche noch ruhig zu, erst allmählich kehren die Marktteilnehmer aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Die Nachfrage bleibt angesichts der Schwankungen an den Terminmärkten weiterhin verhalten. Vor dem Hintergrund der jüngsten Preisrücknahmen bleibt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger gering. Neugeschäft findet kaum statt, lediglich bestehende Kontrakte werden bedingt. Das reduziert die Umsätze auf ein Minimum. Positive Signale senden die Feldbestände. Diese sind vielerorts bisher gut durch den Winter gekommen. Ausdauernde Regenfälle schaffen derzeit gute Voraussetzungen für den Vegetationsstart im Frühjahr. Angesichts der Abwärtskorrekturen an der Pariser Börse wurden auch die Gebote auf Großhandelsstufe zurückgenommen. So sind franko Niederrhein am 11.01.2023 bis zu 576 EUR/t für prompte Partien möglich, 34 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, hier werden mit 556 ebenfalls rund 34 EUR/t weniger verlangt. Auch auf Erzeugerstufe wurden die Gebote für Raps der Ernte 22 zurückgenommen. So werden aktuell im Bundesdurchschnitt 547,90 EUR/t genannt, was einem Rückgang von 16,10 EUR/t gegenüber Vorwoche entspricht. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 520 bis 575 EUR/t. Auch die Vorkontraktpreise der Ernte 23 wurden um 17,30 auf 541,70 (515-564,50) EUR/t zurückgenommen.

Die Sojaschrotpreise am heimischen Markt haben in der zurückliegenden Berichtswoche teils deutlich nachgegeben. Ware mit 44 % ProFett wurde am 10.01.2023 mit rund 561 EUR/t bewertet und lag damit knapp 4 EUR/t unter Vorwochenline. Auch konventionelle 48er-Ware vergünstigte sich und wurde im Schnitt für 590 EUR/t offeriert, rund 4 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Der große Verlierer ist GVO-freies Sojaschrot. Partien mit 45,5 % ProFett vergünstigten sich innerhalb einer Woche um 39 EUR/t auf 609 EUR/t. Ausschlaggebend ist der Beginn der Ernte in Südamerika. Auch wenn die argentinischen Anbaugebiete weiterhin von Hitze und Trockenheit geplagt werden, zeichnet sich in Brasilien eine Rekordsojabohnenernte ab, was Druck auf die Preise ausübt. Indes tendierte promptes Rapsschrot etwas schwächer. Am 10.01.2023 lagen die Forderungen im Bundesdurchschnitt bei 372 EUR/t und damit 1 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Zum Ende der zurückliegenden Handelswoche hatte die Handelsaktivität noch zugelegt, aufgrund der Abgabebereitschaft der Mühlen, ebbte diese aber zu Beginn der laufenden Handelswoche wieder ab. Das Interesse an prompter Ware ist nur punktuell, wobei versucht wird, aufgrund verhaltener Abgabebereitschaft, die Ware zu hohen Preisen abzugeben. Das Angebot ist flächendeckend als komfortabel einzustufen, stößt aber auf eine schwindende Nachfrage.

Die Forderungen für Rapsöl änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und gaben nach. So werden fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab Januar aktuell 1.140 EUR/t aufgerufen und damit 75 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr kostete Rapsöl noch rund 54 % mehr. Etwas weniger deutlich fällt die Preiskorrektur für Partien fob Niederlande aus. Hier vergünstigt sich promptes Rapsöl auf Wochensicht um 60 auf 1.120 EUR/t. Ausschlaggebend dafür waren rückläufige Rohstoffnotierungen in Paris, nachdem der Fronttermin Februar 23 binnen einer Handelswoche rund 34 EUR/t an Wert einbüßte.  Ein festerer Eurokurs schmälert die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt, was die Kurse unter Druck setzte. Hinzu kommt die große Konkurrenz aus Osteuropa sowie fallende Rohölnotierungen, welche sich zuletzt wieder berappeln konnten. Indes bleiben die Umsätze am Kassamarkt auch weiterhin gering. Sowohl die Nachfrage nach vorderen als auch nach hinteren Lieferpositionen bleibt verhalten. So findet das reichliche Angebot an prompten Partien kaum Abnehmer, so dass sich ein Angebotsüberhang aufbaut. Auch seitens des Energiesektors bleibt es ruhig. Biodieselanlagen sind voll ausgelastet, Zusatzmengen werden nicht umgesetzt.