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EU-Sojaanbau erreicht Rekordniveau
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Aktuellen Zahlen der EU-Kommission zufolge nimmt der Sojaanbau 2021 vor allem in den beiden wichtigen Anbauländern Italien und Rumänien zu. Doch auch Deutschland verzeichnet ein kräftiges Flächenplus.

Die Anbaufläche für Sojabohnen in der EU-27 liegt nach Einschätzung der EU-Kommission zur Ernte 2021 erstmals über 1 Mio. ha. Sie erreicht mit der Ausdehnung um 9,5 % gegenüber dem Vorjahr und fast 12 % gegenüber dem langjährigen Durchschnitt ein neues Rekordniveau. Die EU-Sojaanbaufläche  hat sich damit in 12 Jahren verdreifacht. Italien führt mit geschätzten 295.000 ha und einem kräftiges Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr diese Entwicklung an. Frankreich folgt mit 196.000 ha auf Platz 2 und einer vergleichsweise geringen Zunahme von 5 %. Mit 189.000 ha und einem Plus von 14 % werden in Rumänien ebenfalls deutlich mehr Sojabohnen angebaut. Deutschland landet im EU-Vergleich mit 37.000 ha auf Platz 8, verzeichnet mit knapp 14 % aber auch ein kräftiges Flächenplus.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) bewertet diese erfreuliche Entwicklung als Ergebnis der stetig wachsenden Nachfrage nach gentechnikfreiem Sojaschrot in allen tierischen Veredelungsbereichen. Hinzu komme die Verwendung von Soja als Proteinquelle im Nahrungsmittelmarkt für eine sich stetig erweiternde Produktpalette. Eine steigende Nachfrage infolge von Produktinnovationen sei auch bei Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen zu beachten. Diese Entwicklung sei grundsätzlich positiv. Die UFOP sieht jedoch im Vergleich zur Eiweißstrategie in Frankreich noch erheblichen Nachholbedarf bei der Umsetzung in Deutschland. Bei der deutschen Eiweißpflanzenstrategie werden konkrete Ziele als „Treiber“ vermisst. In Frankreich werde die Züchtungsforschung massiv unterstützt. Dies nehme auch Druck von den Saatgutkosten.

Die UFOP erinnert an die Doppel-0-Strategie Anfang der 90er Jahre beim Raps. Diese stehe bis heute für ein erfolgreiches Beispiel der Steigerung der Wertschöpfung auf der Erzeugerstufe durch den Marktzugang im Food-, Biodiesel- und im Futtermittelsektor. Gleichzeit seien weitere Pflanzenzüchter in den Markt eingestiegen, das habe wiederum den Züchtungsforstschritt beschleunigt. Neben vernetzten, ganzheitlichen Ansätzen mit einem gut ausgestatteten Förderrahmen für alle Bereiche der Wirtschaft sei einer langen Atem erforderlich, betont die UFOP. Mit dieser Wertschöpfungskette könne die vernetzte Bioökonomie sichtbar gemacht werden, verbunden mit den Ökosystemleistungen der um diese Kulturarten erweiterten Fruchtfolgen. Die Grundlagen seien in den vergangenen Jahren auch in den vom BMEL geförderten Netzwerken gelegt worden. Auch im Sinne des Klimaschutzes müsse dies nun schneller vorangebracht werden, betont der Verband.