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Spitzenjahr der Ölsaatenerzeugung
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Nach aktuellen Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird die globale Erzeugung von Ölsaaten im Wirtschaftsjahr 2021/22 bei dem Spitzenwert von rund 627,6 Mio. t und damit rund 4 % über Vorjahreslinie gesehen. Nachdem erst kürzlich eine Produktion von 628 Mio. t erwartet wurde, ist die aktuelle Prognose etwas zurückhaltender.

Auch die globale Verarbeitung von Ölsaaten steigt nach jüngster Prognose des USDA auf den Höchstwert von 527,2 Mio. t, das wären rund 18,3 Mio. t mehr als noch im Wirtschaftsjahr 2020/21. Die weltweiten Endbestände belaufen sich voraussichtlich auf 114,1 Mio. t und liegen damit 400.000 t über dem Niveau des Vorjahres. Die Saison 2018/19, als der Rekordwert von 133,9 Mio. t erreicht wurde, wird allerdings deutlich verfehlt. Auch der Welthandel mit Ölsaaten verzeichnet einen voraussichtlichen Zuwachs um 6 Mio. t auf 196 Mio. t.

Mit ca. 382 Mio. t werden im laufenden Wirtschaftsjahr so viele Sojabohnen geerntet wie noch nie. Auch die globale Erzeugung von Sonnenblumenkernen steigt gegenüber dem Vorjahr um 14 % auf 57 Mio. t im Gegensatz zur weltweiten Rapserzeugung, die zum Vorjahr um 4,8 Mio. t auf 68,4 Mio. t sinken soll. Diese Prognose fußt nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) auf Ernterückgänge in wichtigen Produktionsländern insbesondere in Kanada. In Bezug auf die geschätzte Menge Ölsaaten ist darauf hinzuweisen, dass diese gemäß USDA-Schätzung u. a. auch den Anteil Erdnüsse von ca. 51 Mio. t und Baumwollsaat von ca. 44 Mio. t berücksichtigt. 

Der Anstieg in der Sojabohnenproduktion geht auf den Flächenzuwachs in Nordamerika durch Anpassung der Fruchtfolge, hingegen in Südamerika auch infolge der Landnutzungsänderungen (Urwaldrodung) zurück. Vor diesem Hintergrund streben die EU-Kommission wie auch die Bundesregierung die entwaldungsfreie Beschaffung von Futtermitteln an. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) erinnert daran, dass bereits mit der Umsetzung der Erneuerbare Energien-Richtlinie (2009/28/EU) bei Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse ein mit dem Jahr 2008 datiert vorgegebener Nachweis der Anbauflächenherkunft Voraussetzung für die Anerkennung der Zertifizierung in der Warenkette und damit für den Marktzugang in die EU ist. Diese Zertifizierungsanforderung ist grundsätzlich verwendungsunabhängig anwendbar, die administrativen Voraussetzungen bis hin zur Datenbank sind, jedenfalls in Deutschland, vorhabenden. Die Zertifizierungsanforderungen werden mit dem Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der Erneuerbaren Energien-Richtlinie (RED II) aktuell verschärft, der u. a. die Schaffung einer Unionsdatenbank in Anlehnung an die „Nabisy“-Datenbank der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vorsieht. Die BLE hat aktuell den Evaluations- und Erfahrungsbericht 2020 veröffentlicht, der die Datenerfassung und Auswertung transparent aufzeigt, nicht zuletzt als wichtigen Beitrag für die Akzeptanz für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse in der Politik und Öffentlichkeit.