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Rapsaussaat bis in die erste Septemberdekade hinein möglich
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Angesichts der in den letzten Wochen stark angezogenen Erzeugerpreise für Raps der Ernte 2022 ist der Rapsanbau als sehr attraktiv einzuschätzen. Betriebswirtschaftlich von großer Bedeutung ist darüber hinaus der erhebliche Vorfruchtwert von Raps von bis zu 300 EUR je Hektar. Neben den arbeitswirtschaftlichen Aspekten sind bei der Bewertung auch die Auswirkungen auf Bodenfruchtbarkeit, Unkrautsituation und die Eindämmung von Schaderregern zu beachten. So fördert Raps durch seine lange Bodenbedeckung, starke Pfahlwurzeln und große Mengen an Ernte- und Wurzelrückständen die biologische Aktivität sowie die Strukturbildung des Bodens und die Biodiversität. Aus früheren Fruchtfolge-Dauerversuchen liegen Daten zu den Mehrerträgen des Weizens nach Raps in Höhe von 7 bis 20 Dezitonnen je Hektar vor, die heute noch Gültigkeit besitzen. In der Praxis werden diese Mehrerträge mit rund 10 Prozent bemessen, wobei der Rapsweizen auch durch Einsparungen bei der N-Düngung und dem Pflanzenschutz deutlich vorzüglicher ist als Stoppelweizen. Unter den Restriktionen der neuen Düngeverordnung gewinnt dieser Aspekt aktuell nochmals an Bedeutung. Insbesondere bei der Auflockerung getreidereicher Fruchtfolgen kann der Raps seine Stärken ausspielen.

Der heimische Ölmarkt bietet gute Perspektiven für den Absatz von Rapsöl als hochwertiges Speiseöl und als umweltfreundlicher Biokraftstoff. Rapsschrot ist als heimisches GVO-freies Eiweißfuttermittel stark nachgefragt. Die Verarbeitungskapazität der deutschen Ölmühlen für Rapssaat beträgt rund 9 Millionen Tonnen, so dass sie für den Anbau in Deutschland aufnahmefähig sind. Dies gilt umso mehr, als dass wichtige Erzeugerregionen weltweit bereits geringere Exportpotenziale signalisiert haben.