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Erneut größere EU-Hülsenfruchternte

Die Erzeugung von Hülsenfrüchten in der EU-27 zur Ernte 2021 hat mit einem Plus von 10 % deutlich zugelegt. Den größten Zuwachs verzeichneten Süßlupinen.

Die Erzeugung von Hülsenfrüchten hat in der EU-27 im Jahr 2021 bereits das dritte Mal in Folge zugenommen. Nach Einschätzung der EU-Kommission wurden knapp 6,8 Mio. t geerntet und damit 10 % mehr als im Vorjahr. Das Rekordergebnis von 7 Mio. t im Jahr 2017 wurde jedoch nicht erreicht. Von den aufgeführten Hülsenfrüchten wurden vor allem Süßlupinen im Vergleich zum Vorjahr umfangreicher gedroschen. 2021 wurden etwa 347.000 t geerntet und damit 71 % mehr als im Vorjahr, als die Anbaufläche sehr stark zurückgegangen war. Die aktuelle Ernte ist damit 49 % größer als im langjährigen Durchschnitt. Nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ist dieses Plus alleine auf die Flächenausdehnung zurückzuführen, denn die Erträge fielen niedriger aus als im Vorjahr. Ackerbohnen wurden 2021 in einem Volumen von 1,3 Mio. t gedroschen, ein Plus von 2 % gegenüber 2020. Auch dies fußt alleine auf der größeren Anbaufläche, denn die Erträge blieben unter Vorjahresniveau. Gegenüber den zurückliegenden 5 Jahren ist eine Steigerung von 11 % festzuhalten.

Wichtigste Hülsenfrucht der EU-27 ist die Sojabohne mit einem leicht reduzierten Anteil von rund 43 % an der Erzeugung von Körnerleguminosen. 2021 ernteten die Erzeuger rund 2,8 Mio. t, etwa 8 % mehr als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf eine Ertragssteigerung von 7 % zurückzuführen, denn der Anbau wurde nur marginal ausgedehnt. Die zweitwichtigste Hülsenfrucht in der EU-27 ist die Futtererbse. Mit 2,3 Mio. t wurden 13 % mehr gedroschen als 2020. Grund dafür ist vor allem eine Ausweitung der Anbaufläche um 9 %. Die Erträge weisen ein Plus von 3 % gegenüber dem Vorjahr auf. Im langjährigen Vergleich fiel die Ernte an Futtererbsen 7 % größer aus, die an Sojabohnen 5 %.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) sieht in der Produktionsentwicklung den grundsätzlichen Aufwärtstrend im Anbau und damit das Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe bestätigt, mit dem Anbau von Körnerleguminosen neue Absatzmärkte zu erschließen und Fruchtfolgesysteme angesichts der Klimawandels resilienter und risikoärmer zu gestalten. An die neue Bundesregierung gerichtet unterstreicht die UFOP die Forderung, die erforderlichen Begleitmaßnahmen ausreichend attraktiv zu gestalten. Der Instrumentenkasten liege im Prinzip vor, es bedürfe nur einer zukunftsgerichteten und mutigen Orchestrierung. Die Förderunion erneuert ihre Forderung nach einer angemessenen Prämiengestaltung beim Anbau von Körnerleguminosen im Rahmen des aktuell diskutierten Eco-Schemes „Vielfältige Fruchtfolgen“, aber auch nach einer sachgerechten Finanzierung der Förderstrategie für Eiweißpflanzen. Beides seien wichtige „Leitplanken“ einer zukünftigen und von Verbrauchern ebenso wertgeschätzten Ackerbaustrategie, die dann auch den Namen verdiene.

Die UFOP verweist auf ihre kürzlich im Rahmen des UFOP-Perspektivforums am 23. September 2021 vorgestellten Studien zur Erweiterung von Fruchtfolgesystemen und zum spezifischen und monetär bewertbaren Beitrag von Körnerleguminosen zum Klimaschutz. Wie wertvoll die Proteinkomponenten von Raps und Körnerleguminosen für eine gesunde, vielseitige und klimaschonende Ernährung sind und welches Wertschöpfungspotenzial regional gehoben werden könnte, wird im Rahmen einer UFOP-Tagung am 2. November 2021 vorgestellt und diskutiert. Das Programm zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte der UFOP-Webseite: www.ufop.de/ft1121.

Mit diesen Hinweisen betont die UFOP ihren Anspruch als kompetenter Ansprechpartner für die anstehende Legislaturperiode.