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Größere Welt-Rapsernte erwartet

Im kommenden Wirtschaftsjahr wird nach Erwartungen des US-Landwirtschaftsministerium (USDA) weltweit mehr Raps zur Verfügung stehen als im laufenden Wirtschaftsjahr. Gleichzeitig rechnet das USDA mit einem sinkenden Verbrauch und infolgedessen steigenden Lagerbeständen.

In seiner jüngsten Schätzung bezifferte das USDA die weltweite Rapserzeugung 2020/21 auf 70,8 Mio. t und damit 2,6 Mio. t über Vorjahr. Sowohl in Australien und der Ukraine, als auch in Kanada soll die Erntemenge höher ausfallen, bei etwas geringerem globalem Verbrauch. Das USDA rechnet mit einem Bedarf in Höhe von 69,9 Mio. t, das wären rund 350.000 t weniger als 2019/20. Nach Recherche der Agrarmarkt-Informations Gesellschaft (mbH) dürfte insbesondere der Verbrauch in der EU-28*) zurückgehen. Dort sollen im kommenden Wirtschaftsjahr mit 23,1 Mio. t rund 325.000 t weniger nachgefragt werden als 2019/20. Durch den Rückgang beim Konsum und dem weltweiten Plus bei der Erzeugung dürfte die Produktion den Verbrauch übersteigen. Das war zuletzt vor zwei Jahren der Fall. 

Die Exporte werden voraussichtlich um 0,3 auf 15,3 Mio. t steigen, wobei höhere Ausfuhren von Australien und der Ukraine die geringeren Exporte von Kanada ausgleichen dürften. Am Ende des Wirtschaftsjahres 2020/21 werden laut USDA Lagerbestände im Umfang von rund 7,1 Mio. t Raps erwartet. Das wären 0,6 Mio. t mehr als 2019/20. Besonders in Kanada dürften die Vorräte deutlich um 0,75 auf 3,9 Mio. t steigen. Dies gleicht die Rückgänge der Lagerbestände in China, der EU-28, Indien und in Japan mehr als aus.

Rapsanbau ist ein wichtiger Rohstoffbeitrag zur „Farm-to-Fork-Strategie“
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) weist darauf hin, dass mit diesen Rapsmengen in erster Linie der Rohstoffbedarf für die Biodieselproduktion abgedeckt wird. So verwendete die EU-28 im Jahr 2018 etwa 5,2 Mio. t Rapsöl zur Herstellung von Biodiesel. Dies entspreche ca. 13 Mio. t Rapssaat. Die Biodieselnachfrage sichere daher den Rapsanbau in Europa. Die entsprechende Menge an Rapsöl könne aber auch jederzeit zur Deckung eines steigenden Bedarfs für die Nahrungsmittelverwendung herangezogen werden, betont die UFOP. Die bei der Rapsverarbeitung anfallende Menge an gentechnikfreiem Rapsschrot von ca. 8 Mio. t reduziere zudem den Importbedarf von Soja aus Übersee und damit den entsprechenden Bedarf an Anbaufläche für Soja. Alles in allem sei der Rapsanbau daher ein wichtiger Rohstoffbeitrag zu der von der EU-Kommission in der vergangenen Woche vorgestellten „Farm-to-Fork-Strategie“. 

*) Hinweis: Das USDA weist trotz des Austritts Großbritanniens aus der EU weiterhin die
    EU-28 als Vergleichsgröße aus.

Quelle: UFOP e. V.