Schlempen enthalten per se kaum noch Stärke oder Zucker. Alle anderen Inhaltsstoffe, d. h. insbesondere Protein, Fett, Faser und Mineralstoffe, reichern sich im Mittel um den Faktor 2,5 bis 3 an. Dies trifft im Übrigen auch auf unerwünschte Stoffe, wie Bodenschadstoffe, Mykotoxine oder Pflanzenschutzmittel zu, wodurch eine strenge Rohstoffkontrolle in Brennereien angezeigt ist. Je nach Prozessführung enthält die Schlempe mehr oder weniger Zellen der zugesetzten Hefekultur und ggf. zugesetzten Enzyme. Dies hat insbesondere Einfluss auf die Proteingehalte und –qualität.
Schlempe wird zu sehr unterschiedlichen TM-Gehalten auf den Markt gebracht. Durch Abfiltern, Dekantieren, Verdampfen oder Trocknen wird, neben Dünn- oder Nassschlempen (unter 15 – 25 % TM) zur sofortigen Frischverfütterung auch Pressschlempe (25 – 40 % TM) zur zeitnahen Frischverfütterung oder Heißsilierung und Trockenschlempe (ca. 90 % TM) zur kontinuierlichen Verwendung in hofeigenen Mischungen oder in der Mischfutterindustrie angeboten.
Die Spirituosenbrennereien vermarkten ihre Schlempen überwiegend als Nass- oder Pressschlempen im näheren Umfeld. Die Bioethanolanlagen trocknen die Schlempen in der Regel und vermarkten Trockenschlempen zum Teil global. Der Futterwert von Schlempe ist zum Teil sehr schwankend und mehr oder weniger stark vom Rohstoff und von der Art und Führung des Brennereiprozesses abhängig. Besonders wertvoll für die Tierernährung sind Getreideschlempen. Obstschlempen besitzen dagegen einen eher geringen und stark schwankenden Futterwert.