Raps in Paris legt zu
Die Pariser Rapsnotierungen bewegten sich im Mai Auf und Ab. Auf Monatssicht konnte sich der Kurs jedoch befestigen. Notierte der August-25-Kontrakt Ende April noch 462 EUR/t, schloss er am 29.05.2025 bei 472,50 EUR/t und damit 10,50 EUR/t höher. Unterstützung kam von den US-Sojanotierungen. Im Fokus standen dabei die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China. Beide Länder einigten sich Mitte Mai auf eine 90-tägige Zollpause. Kurstreibende Impulse kamen jedoch auch von dem schwachen Euro. Angesichts der rückläufigen Gemeinschaftswährung vergünstigen sich EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern und profitieren damit von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit. Hinzu kommt die anhaltende Trockenheit in Teilen der Union, insbesondere im Westen. Sollten die Niederschläge weiterhin ausbleiben, dürfte das das Ertragspotenzial zur Ernte 2025 merklich limitieren.
Vorkontrakte der Ernte 2025 fester
Die Abgabebereitschaft der Erzeuger für Restmengen der Ernte 2024 bleibt gering, immerhin konnte alterntige Ware ihr Preisniveau auf Monatssicht nicht halten. Hinsichtlich der kommenden Ernte bleiben die Umsätze ebenfalls überschaubar. Das Preisniveau ist auch Sicht der Erzeuger aktuell zu niedrig. Hinzu kommt die Sorge um die Rapsbestände. Viele Erzeuger scheuen in den von Trockenheit betroffenen Regionen das Risiko, später nicht genügend Ware für die Vertragsabwicklung vom Feld holen zu können. Im Mittel sind 457,40 EUR/t im Gespräch, auf Monatssicht ein Plus von 17,70 EUR/t.
Ölschrotpreise unter Druck
Die Sojaschrotpreise tendierten im Mai 2025 schwächer. Im Schnitt wurden auf Großhandelsebene für konventionelle 44er-Partien 292 EUR/t fob deutsche Mühle genannt, ein Minus zum Vormonat von gut 4,7 %. Im Vorjahr hatten die Forderungen noch gut 30,7 % höher (421 EUR/t) gelegen GVO-freie Partien mit 45,5 % ProFett gaben um gut 4,0 % auf durchschnittlich 451 EUR/t nach. Bestimmendes Thema war – wie bereits im Vormonat April – die angespannte Lage auf der handelspolitischen Bühne, ausgelöst durch die US-Zollpolitik. Diese hatte die Rohstoffkurse regelrecht auf Talfahrt geschickt. Erst eine Annäherung zwischen Vertretern Pekings und Washingtons, sorgte für etwas Entlastung. Die Verunsicherung spiegelte sich auch in der Aktivität am heimischen Sojaschrotmarkt wider, die über den gesamten Monat hinweg eher verhalten blieb – trotz rückläufiger Preise. Zusätzlich stand die Entwicklung der Ernten auf der Südhalbkugel im Fokus. Brasilien steuert erneut auf eine große Ernte zu, und auch in Argentinien, war man lange Zeit optimistisch. Aufgrund der jüngsten schweren Unwetter könnte die argentinische Sojabohnenernte allerdings erheblicher Verluste erleiden.
Innereuropäische Konkurrenz belastet Rapsschrotpreise
Am Rapsschrotmarkt ging es im Mai in ruhigen Bahnen zu. Ab der zweiten Monatshälfte zeigten sich Mischfutterhersteller etwas aktiver am Markt. Das Angebot seitens der deutschen Ölmühlen war mehr als bedarfsdeckend. Ergänzt wurde das Angebot durch Importe aus Frankreich, die aufgrund des niedrigeren Preisniveaus besonders im Süden Deutschlands häufig den Vorzug erhielten. Zudem zogen Käufer aus Österreich und der Schweiz die attraktiven französischen Offerten den deutschen Partien vor, was zusätzlich auf die Preise drückte. Ausschlaggebend für das französische Angebot waren umfangreiche Importe wettbewerbsfähigen Canolas aus Australien, der in französischen Mühlen verarbeitet und als GVO-Ware auch dort vertrieben wurde. In der Folge konnten Partien aus französischem Raps (GVO-frei) Richtung Deutschland und in den Alpenraum verkauft werden. Vor diesem Hintergrund wurden im Schnitt 276 EUR/t genannt, ein Minus zum Vormonat von 3,5 %.
Ertragsaussichten bestimmen die Preise
Am Rapsmarkt werden die Vegetationsbedingungen im Juni das bestimmende Thema sein. Sollte Regen weiter ausbleiben oder nur in geringen Mengen fallen, könnte das die Ertragsaussichten weiter mindern. Die langersehnten Niederschläge der vergangenen Tage haben auf den Feldern für eine leichte Entspannung gesorgt. Die Mengen fielen regional jedoch sehr unterschiedlich aus. In Brandenburg reichen die Niederschläge bei weitem nicht aus, um die Felder umfassend zu versorgen. Der DRV geht aktuell von einer Ernte in Höhe von 3,8 Mio. t aus, was zwar 4 % weniger wären als noch im April erwartet, aber immerhin knapp 6 % mehr als noch 2024. In den kommenden Wochen wird sich herausstellen, ob die Schätzung weiter nach unten angepasst werden muss. Erzeuger werden auf weitere Preissteigerungen spekulieren, vor allem wenn die Ertragsprognosen weiter gekürzt werden.
Monatsrückblick Mai 2025
Monatsrückblick Mai 2025
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