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Marktbericht KW 48 / 2022
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In Paris verlor der Fronttermin Februar 23 auf Wochensicht r 19 EUR/t und schloss am 29.11.2022 bei 586 EUR/t, dem tiefsten Stand seit Mitte September 2021. Auslöser für den deutlichen Kursrückgang waren die jüngsten Entwicklungen in China. Angesichts steigender Infektionszahlen veranlasste das Reich der Mitte erneute Abriegelungen einiger Metropolen. Das dürfte die Nachfrage nach Rohstoffen deutlich schmälern, was auch die Rohölnotierung belastete. Hinzu kommt, dass der festere Euro die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Ware schmälert. Unterdessen korrigierte die EU-Kommission ihre bisherige Ernteschätzung 2023 um 144.400 t auf 19,4 Mio. t nach unten, was immer noch rund 2,3 Mio. t mehr wären als 2022. Ausschlaggebend für die Kürzung ist die aktuell nur noch auf 260.0000 t avisierte Rapsernte in Spanien. Im Vormonat war noch von knapp 400.000 t ausgegangen worden. Angesichts der deutlichen Abwärtskorrekturen läuft der Umsatz am Rapsmarkt weiterhin auf Sparflamme. Nur vereinzelt werden aus Sorge vor weiterem Preisverfall kleine Teilmengen aus der Ernte 22 und ex Ernte 23 vermarktet. In dem fallenden Markt bleibt jedoch auch die Nachfrage gering. Indes sind die Feldarbeiten bis auf kleine Restarbeiten vollständig abgeschlossen. Der Zustand der Wintersaaten wird als gut bis sehr gut bewertet. Angesichts rückläufiger Terminmarktnotierungen wurden die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe nach unten korrigiert. Mit 601 EUR/t sind franko Niederrhein für prompte Partien rund 21 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden mit 591 rund 19 EUR/t weniger genannt. Auch die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 22 wurden deutlich zurückgenommen. So werden aktuell im Bundesdurchschnitt 568,60 EUR/t genannt, 15,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 535 bis 600 EUR/t. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr kostete Raps noch 651 EUR/t und damit noch rund 14 % mehr. Auch die Vorkontraktpreise der Ernte 23 wurden deutlich zurückgenommen. Mit 556,30 (530-580) EUR/t werden rund 19,20 EUR/t weniger verlangt als noch in der vergangenen Woche.

In der zurückliegenden Berichtswoche haben die Rapsschrotpreise nachgegeben. Am 29.11.2022 wurden prompte Partien im Bundesdurchschnitt mit 330 EUR/t bewertet und lagen damit rund 14 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Unter Druck gerieten die Preise angesichts der schwächeren Rapsnotierungen in Paris, welche innerhalb desselben Zeitraumes um rund 15 EUR/t nachgaben. Des Weiteren ist das Angebot am heimischen Markt weiterhin mehr als komfortable und übertrifft die Nachfrage. Aufgrund der niedrigeren Preise kommt es zwar vereinzeln zu Käufen, Druck besteht allerdings nicht. In der Folge bleibt es mit dem Blick auf das Jahresende tendenziell ruhig am Markt. Einige Mischfutterhersteller nutzen die Gunst der Stunde und decken bereits Teile ihres Bedarfes mittels Rahmenverträge ab Mitte 2023, allerdings ist diese Nachfrage nicht Flächendecken anzutreffen. Indes vergünstigt sich auch das konventionelle Sojaschrot. Im Schnitt wurden Partien 44 % ProFett am 30.11.2022 für 511 EUR/t offeriert, 12 EUR/t unter Vorwochenlinie. Ware mit 48 % ProFett zur Lieferung Dezember 22 vergünstigte sich sogar um 16 auf 533 EUR/t. Auch hier ist das Angebot reichlich und die Nachfrage mehr als verhalten. Die Forderungen GVO-freie Ware hingegen konnte sich jüngst stabilisieren. Im Schnitt wird prompte Ware aktuell mit 631 EUR/t bewertet.

Rapsöl zur Lieferung ab Dezember wird aktuell für 1.285 EUR/t fob deutscher Mühle offeriert, auf Wochensicht entspricht das einem Rückgang von 45 EUR/t. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr wurden noch 17 % mehr verlangt. Damit rutschen die Forderungen sogar erstmals seit September 21 unter die Linie von 1.300 EUR/t. Unter Druck gerieten die Forderungen durch rückläufige Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse, nachdem der Fronttermin Februar 22 zwischenzeitlich ein 2-Monatstief erreichte. Partien zur Lieferung ab Mai 23 werden mit einem Aufschlag von 5 EUR/t bewertet. Indes bleibt die Nachfrage nach prompter Ware auch weiterhin verhalten, nachdem Marktteilnehmer ihren Bedarf im Jahr 2022 bereits weitgehend decken konnten. So findet das üppige Angebot an Rapsöl auf vorderen Lieferpositionen kaum Abnehmer, was die Preisentwicklung ebenfalls dämpft. Das Kaufinteresse für Partien zur Lieferung im kommenden Jahr hat sich indes etwas belebt. In der Hoffnung auf weitere Preisrücknahmen werden jedoch nur kleinere Mengen geordert.