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Marktbericht KW 47 / 2021
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 Auch wenn die Rapskurse zweimal scharf nachgegeben haben, die Großhandelspreise zeigen nur auf dem vorderen und auf den Terminen ex Ernte Preisschwäche. Der prompte Rapsmarkt ist derzeit gekennzeichnet von fehlenden Rapspartien, erschwerten Transportbedingungen und dem aktuellen Druck rückläufiger Rohöl- und Pflanzenölnotierungen. Ware ist auf vorderen Terminen kaum erhältlich und Lieferlücken, können nur schwer gedeckt werden. Das Kaufinteresse liegt am Boden, Prämien auf die stark schwankenden Notierungen, Paris zeigt seit 6 Tagen einen Zick-Zack-Kurs mit Ausschlägen bis zu 16 EUR/t, werden zwar herausgehalten, haben aber wenig Wirkung. einzelne Ölmühlen zeigen sich auch bis Jahresende durchaus gut versorgt und bieten wenig, während andere Prämien bis zu 27 EUR/t für prompte Lieferung nennen. So wurden am 23.11.21 am Niederrhein 710 EUR/t franko genannt. Der Invers der Notierungen führt dazu, dass die Prämien auf den Folgeterminen sogar noch größer sind, um überhaupt akzeptable Geldkurse zu zeigen. hier wird auch noch etwas Kaufinteresse gemeldet. Der große Preisknick zur nächsten Ernte wird auch erst auf Lieferterminen ab September sichtbar. Die verspätete Ernte in diesem Jahr hat die Käufer vorsichtiger werden lassen. Momentan werden 584 EUR/t genannt und damit 13 EUR/t weniger als noch vor einer Woche, aber 190 EUR/t mehr als vor einem Jahr. Prompter Raps liegt rund 300 EUR/t über Vorjahresline franko. Die Erzeugerpreise neigen ebenfalls zur Schwäche. Gegenüber Vorwoche wurden im Schnitt knapp 11 auf 675,60 EUR/t verloren. Das tangiert den Kassamarkt kaum, denn von gehandelten Mengen wird schon lange nicht mehr gesprochen. Aus Ostdeutschland wird berichtet, dass nur noch 5 % der Ernte unverkauft auf den Höfen liegen soll. Allerdings haben die rückläufigen Gebote – Vorkontrakte gaben ebenfalls um gut 10 auf 552,25 EUR/t nach – doch einige Erzeuger motiviert, mehr Teilpartien aus der kommenden Ernte zu verkaufen.

Rapsschrot konnte in der laufenden Handelswoche erneut zulegen. So wurden am 23.11.2021 ab Werk im Schnitt 335 EUR/t genannt, was einem Plus von 12 EUR/t gegenüber Vorwoche entspricht. Das Kaufinteresse hält sich allerdings weiterhin in Grenzen. Es geht auf Weihnachten zu, alle Marktteilnehmer wollen die Abschlüsse in der Tasche haben. Denn so kann man den anhaltenden und zusätzlich noch bevorstehenden Logistikproblemen, bedingt durch das Weihnachtsgeschäft und durch die sich verschärfende Corona-Situation, aus dem Weg gehen. Die Wasserstände sind weiterhin zu niedrig, so dass die Transportkapazitäten nur zur Hälfte genutzt werden können, was zu erheblichen Lieferverzögerungen führt. Sojaschrot verzeichnet in der 47. KW ebenfalls einen Anstieg. So wurden am 23.11.2021 im Schnitt 422 EUR/t fob Mühle für 44er-Partien für prompte Ware genannt, was einem Plus von 2 EUR/t gegenüber Vorwochenniveau entspricht. Indes legt 48er Ware um 13 auf 459 EUR/t zu. GVO-freies Sojaschrot fob Brake verteuert sich demgegenüber um 4 auf 412 EUR/t. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen. Vor allem für Sojaschrot in Verbindung mit Mais in Futtermischungen lassen sich viele Abnehmer finden, woraufhin allerdings die Preise in den letzten Tagen zugelegt haben. Die anhaltenden Logistikprobleme führen zudem zu verspäteten Importen aus Argentinien und Brasilien, so dass deutlich mehr lokale Ware verkauft werden konnte. Denn auch die mit den Transportproblemen einhergehenden explodierenden Frachtkosten sorgen für zusätzlichen Auftrieb der Preise.

Die Umsätze am Pflanzenölmarkt haben sich deutlich beruhigt. Das Hin und Her der Rohstoffnotierungen und die schwankenden Verläufe für Rohöl, und die Hoffnung auf weiter sinkende Preise im nächsten Jahr haben das Kaufinteresse spürbar geschmälert. Die Niedrigwasserproblematik verhindert weiterhin eine zügige Belieferung der Käufer, so dass große Biodieselproduzenten derzeit meistens erste einmal nur die Hälfte der vertraglich gebundenen Menge bekommen. Das bremst auch die Verfügbarkeit von Biodiesel, zumal Rapsölraffinat auch kaum noch offeriert wird. Promptes Rapsöl fob Deutschland tendiert schwächer und wurde zuletzt mit 1.580 rund 25 EUR/t unter Vorwochenniveau bewertet. Rapsölraffinat kostet mit 1.660 EUR/t rund 35 EUR/t weniger, ohne dass dahinter jedoch Neugeschäft gestanden hätte.