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Marktbericht KW 46 / 2021
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Der Rapsmarkt war von steigenden Preisen und fortgesetzter Zurückhaltung der Marktteilnehmer geprägt. Mit dem Plus von knapp 32 EUR/t in Paris, von dem Anfang der Woche zwar schon wieder 7,75 EUR/t verloren wurden, befestigten sich die Kassapreise in Deutschland ebenfalls. So legten die Erzeugerpreise gegenüber Vorwoche um knapp 20 EUR/t auf 686,50 EUR/t zu, wobei jetzt Spitzenpreise für prompte Ware von 718 EUR/t (Mecklenburg-Vorpommern) aufgerufen werden. Es werden aber auch noch, eher in die andere Richtung schockierende, 640 EUR/t (Baden-Württemberg) gemeldet. Die Vorkontraktpreise ex Ernte 2022 sind ebenfalls gestiegen, konnten aber nur vereinzelt noch Neugeschäft generieren. Hier macht sich hinsichtlich der bislang vertraglich gebundenen Mengen deutlich ein Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle bemerkbar. Die Aussicht auf eine möglicherweise größere Rapsernte 2022 hat den Preisauftrieb gebremst. Denn sowohl in Deutschland als auch EU-weit sind größere Anbauflächen prognostiziert worden. Mit 562,50 EUR/t werden im Bundesdurchschnitt 12 EUR/t höhere Vorkontraktpreise für Raps genannt.

Rapsschrot konnte in der laufenden Berichtswoche deutlich zulegen, so wurden am 16.11.2021 ab Werk im Schnitt 312 EUR/t genannt, was einem Plus von 9 EUR/t gegenüber Vorwoche entspricht. Von Kaufinteresse kann allerdings nicht die Rede sein. Für Ware ab Februar 2022 gibt es nur vereinzelt Nachfragen, späteren Terminen wird erst gar keine Beachtung geschenkt. Die festen Preise schrecken die Käufer ab, so dass Mühlen auf Abnehmer hoffen müssen und teilweise Notverkäufe für geringere Preise tätigen müssen. Die Logistikproblematik bleibt jedoch weiterhin ein präsentes Thema, sowohl LKWs sind deutlich zu wenig verfügbar als auch die Möglichkeiten über See, so dass es zu erheblichen Lieferverzögerungen der Ware kommt. Sojaschrot verzeichnet in der 46. KW einen deutlichen Anstieg. So wurden am 16.11.2021 im Schnitt 420 EUR/t fob Mühle für 44er-Partien für prompte Ware genannt, ein Plus von ganzen 44 EUR/t gegenüber Vorwochenniveau. Auch 48er Ware legt enorm zu und verteuert sich ebenfalls um 44 auf 446 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot fob Brake kann seine Gewinne ausbauen und legt für prompte 45,5er Partien um 9 auf 608 EUR/t zu. Die Nachfrage hat deutlich zugelegt, insbesondere das Interesse an Lieferungen bis April 2022 weitet sich stetig aus, spätere Termine gewinnen aber auch an Bedeutung. Jedoch wird der Handel durch die mangelnden Transportmittel weiterhin erschwert. Angebot und Nachfrage sind zwar ausreichend da, aber die Ware kommt nur mit Verzögerungen an die Käufer an.

Rapsöl zur Lieferung ab November 21 wird in Deutschland am 16.11.21 mit 1.605 EUR/t fob Mühle bewertet. Gegenüber dem Rekordwert der Vorwoche geben die Forderungen damit 5 EUR/t nach, halten sich aber dennoch auf hohem Niveau. Für Partien zur Lieferung ab Juli 22 werden mit 1.550 rund 70 EUR/t mehr genannt als noch in der vergangenen Woche. Auslöser für das anhaltend hohe Preisniveau ist ein äußerst knappes Angebot, insbesondere an Rapsölraffinat. Infolge der mangelnden Verfügbarkeit wird in den Niederlanden für Rapsölraffinat vorerst kein Preis herausgegeben, da es nahezu unmöglich ist, eine realistische Forderung zu nennen. Das Kaufinteresse hat dabei nachgelassen. Angesichts der rückläufigen Energiepreise ist die Nachfrage der Biodieselhersteller in den vergangenen Tagen verhalten. Auch die hohe Volatilität des Rapsmarktes lässt Rapsölkäufer abwarten.