Ging es zum Ende der 41. KW noch nahezu durchweg aufwärts, konnten die Rapsnotierungen an der Pariser Börse ihr Niveau zum Wochenstart jedoch nicht halten. Allein binnen zweier Handelstage büßte der Kurs rund 8 EUR/t ein. Dennoch schloss der Fronttermin November am 15.10.2024 bei 491,25 EUR/t und damit rund 6,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Weniger deutlich fällt die Aufwärtskorrektur für Partien der Ernte 2025 aus. Mit 475,25 EUR/t verzeichnet der August-25-Kontrakt auf Wochensicht ein Plus von 0,25 EUR/t. Unterstützung bot dabei auch weiterhin der schwache Eurokurs, während rückläufige US-Sojanotierungen den EU-Raps zum Wochenstart unter Druck setzten. Mit dem Wochenplus in Paris werden auch die Offerten auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Niederrhein sind bei angehobener Prämie (+2) mit 501 EUR/t zur Lieferung ab November rund 8 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Ein anderes Bild zeigt sich franko Hamburg. Hier bleibt das Aufgeld unverändert, sodass sich auf Wochensicht für Raps zur Lieferung ab Dezember ein Anstieg von 6 auf 496 EUR/t ergibt. Dabei bleibt es auch weiterhin ruhig. Vereinzelt wird Importware aus Australien besprochen, nennenswerte Umsätze kommen bislang allerdings noch nicht zustande. Ohnehin bleibt abzuwarten, wieviel Raps hier letztlich von den Feldern geholt wird. Ware aus der Schwarzmeerregion wird indes kaum noch diskutiert. Auch auf Erzeugerstufe geht es aufwärts. Im Bundesdurchschnitt klettern die Forderungen mit 462,50 EUR/t sogar wieder über die Linie von 460 EUR/t. Ein Plus von 7,70 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Zum Vorjahreszeitpunkt erhielten Erzeuger mit 392 EUR/t noch deutlich weniger. Die Preisspitzen werden regional zur Vermarktung genutzt. Noch bleibt neben den Feldarbeiten allerdings wenig Zeit für den Verkauf. Die Rapsfeldbestände weisen einen üblichen Entwicklungsstand auf. Gebietsweise kamen die ersten Frostnächte sehr gelegen, um das Wachstum etwas auszubremsen. Im Südosten des Landes wird zum Teil jedoch von Staunässe und Schädlingsbefall berichtet. Mitunter wird über Umbruch nachgedacht.
Die Rapsschrotpreise konnten sich in den letzten Handelstagen festigen. So wurden prompte Partien am 15.10.2024 im Bundesdurchschnitt für 270 EUR/t gehandelt, ein Plus von 3 EUR/t auf Wochensicht. Gestützt wurden die Preise zum einen durch das knappe Angebot. Vor allem in Ostdeutschland gab es im vorderen Bereich nur wenige Offerten. Abschlüsse über den Jahreswechsel hinaus wurden zuletzt nur verhalten getätigt. Ansonsten war das Marktgeschehen von Zurückhaltung geprägt. Sojaschrot tendierte im Zuge der rückläufigen Rohstoffnotierungen dagegen schwächer. Die Nachfrage nach prompten konventionellen Partien war verhalten. Es wurde lediglich der laufende Bedarf gedeckt. Dagegen wurden Kontrakte ab Januar 2025 ohne EUDR-Prämie lebhafter gehandelt. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett waren vor diesem Hintergrund mit 356 EUR/t im Gespräch, 16 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Die Preise für GVO-freie Partien erhalten dagegen weiter Halt. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die sich weiter verzögernde Ernte in Italien, dem größten Sojaproduzenten der EU. Starke Regenfälle hatten die Arbeiten zuletzt gebremst. Vor diesem Hintergrund wurden am 15.10.2024 für GVO-freie Partien (LP) mit durchschnittlich 551 EUR/t notiert, 10 EUR/t mehr als eine Woche zuvor.
Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Forderungen für Rapsöl ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. So werden Partien zur Lieferung ab Januar mit 1.035 rund 45 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche offeriert. Auch fob Niederlande werden die Offerten angehoben, mit 5 auf 1.010 EUR/t fällt das Plus für Partien zur Lieferung ab Oktober hier allerdings weniger deutlich aus. Preistreibende Impulse kommen dabei wie gewohnt seitens des Rohstoffs, denn auch in Paris kletterten die Notierungen weiter aufwärts. Das Niveau konnte zuletzt jedoch nicht gehalten werden. Angesichts der Preissteigerungen bleibt die Nachfrage seitens der Konsumenten verhalten. Wer nicht dringend kaufen muss, wartet ab. Ohnehin konnte der Bedarf bereits weitestgehend gedeckt werden. Demgegenüber signalisiert der Energiesektor zuletzt wieder etwas Kaufinteresse. Auch von Umsätzen wird vereinzelt berichtet. Diese kommen allerdings nur zustande, wenn Käufer Preisrücknahmen hinnehmen. Das Angebot auf vorderen Lieferpositionen bleibt dennoch reichlich. Eine deutliche Nachfragebelebung wird jedoch erst im ersten Quartal 2025 erwartet. Abzuwarten bleibt, wie sich das knappe Angebot an Sonnenblumenöl auf das Kaufinteresse auswirkt. Hier dürfte sich ein Teil der Nachfrage nach Einschätzung des Marktes auf Rapsöl verlagern.
Marktbericht KW 42 / 2024
Marktbericht KW 42 / 2024
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