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Marktbericht KW 42 / 2021
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Zu Beginn der zweiten Oktoberdekade hatten Spekulationen über eine womöglich bessere Versorgung mit Soja für vorübergehende Verunsicherung an den Märkten für Ölsaaten gesorgt. Das hat auch beim Rapspreis eine deutliche Delle in der Kurskurve hinterlassen. Nach den Veröffentlichungen der USDA-Daten zum Sojamarkt waren die leicht bärischen Argumente aber flott wieder vergessen. Der Ölmarkt ist grundsätzlich global nicht gut versorgt. Steigendes Kaufinteresse an Ölen und bullische Exportdaten aus Asien haben unter anderem dafür gesorgt, dass auch die Saatenpreise wieder auf ihren vorherigen Kurs kamen. So hat sich der Großhandelspreis für Raps in Deutschland von einem vorübergehenden Tief von 653 EUR/t in der Vorwoche auf zuletzt wieder über 680 EUR/t erholt und den Höchststand von 8.10.2021 fast erreicht. Ob nun eine von Verwendern erhoffte Preiskonsolidierung einsetzt, bleibt abzuwarten. Knapper Raps in Kanada, Höchstpreise an den Terminmärkten, unzureichende Versorgung in Europa zum Ende des Wirtschaftsjahres und vor allem sehr hohe Preise für Energie. Insofern werden die derzeit noch mit Feldarbeiten beschäftigten Landwirte hierzulande die kleinen, noch nicht verkaufen Rapsreste in ihren Lagern weiterhin spekulativ zurückhalten. Und als wäre das noch nicht genug, wird auf erste Beeinträchtigungen der neu angelegten Rapskulturen in Europa aber auch in den zu trockenen Präriestaaten Kanadas verwiesen. Die Ernte 2022 liegt aber dann doch noch in sehr weiter Ferne.

In der laufenden Handelswoche blieb es überwiegend ruhig am hiesigen Markt für Rapsschrot. Das Angebot bleibt regional begrenzt und auch das Kaufinteresse, sowohl für prompte Ware als auch für hintere Liefertermine ist überschaubar. Infolgedessen wird lediglich vereinzelt von Abschlüssen berichtet. Indes änderten die Forderungen in den vergangenen Handelstagen, angetrieben von festen Terminmarktnotierungen in Paris und Winnipeg, erneut die Richtung. Die anhaltende Sorge um einen globalen Angebotsengpass sowie eine lebhafte weltweite Nachfrage und steigende Ölpreise bedingten den Anstieg. Auch feste Energiepreise treiben die Forderungen weiterhin an. So wurden am 19.10.21 in Deutschland ex Mühle 292 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt. Damit verzeichnen die Forderungen im Vorwochenvergleich ein Plus von 4 EUR/t. Demgegenüber geben die Forderungen für Sojaschrot in der laufenden Berichtswoche etwas nach. So wurden am 19.10.21 im Schnitt 385 EUR/t für Partien 44er Sojaschrot zur Lieferung ab Oktober genannt. Damit verzeichnen die Forderungen im Vorwochenvergleich einen Verlust von 5 EUR/t. Auch 48er Ware vergünstigt sich und verliert 6 auf 411 EUR/t. Das größte Minus verzeichnet GVO-freies Sojaschrot. Gegenüber Vorwoche verliert prompte europäische Ware fob Brake 45,5 % ProFett mit 634 rund 10 EUR/t. Offerten zur Lieferung ab November werden auch in der laufenden Handelswoche nicht genannt. Indes wird die Versorgungslage am hiesigen Markt für Sojaschrot in der laufenden Handelswoche als gut bewertet und steht einer lebhaften Nachfrage gegenüber. Sojaschrot stellt aktuell die günstigste Energiequelle dar und gewinnt somit an Attraktivität, insbesondere für Futtermittelhersteller. Zudem senkte Indien jüngst die Importzölle und bedingte einen deutlichen Anstieg des Kaufinteresses. Dennoch bleiben die Exporte zum jetzigen Stand leicht unter der Vorjahreslinie.

Leichte Preiskorrekturen vor allem beim Sojaöl hatten die Einkäufer von Pflanzenölen allgemein zunächst in eine abwartende Position gebracht. Sie hielten sich mit Bestellungen zurück. Inzwischen sind bärische Impulse vom Sojamarkt aber verpufft. Auch wenn die US-Soja-Ernte über einem 5-Jahresdurchschnitt liegt, wird die davon ausgehende Wirkung auf die Versorgung durch eine große bedarfsgetriebene Nachfrage mehr als Wett gemacht.