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Marktbericht KW 42 / 2020
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Mit Unterstützung aus Paris – die Rapsterminkurse drehten zuletzt ins Plus – sind die Rapspreise hierzulande leicht gestiegen. 373 EUR/t im Bundesdurchschnitt entsprechen einem Anstieg von 2 EUR/t zur Vorwoche. Am Kassamarkt geht es fortgesetzt ruhig zu. Die leichten Preisbefestigungen der vergangenen beiden Wochen animieren zum Festhalten der Ware, nicht zur Abgabe. Erzeuger spekulieren auf weitere Preissteigerungen in den kommenden Wochen und halten sich daher mit größeren Verkäufen zurück. Offerten aus der Landwirtschaft gibt es nur vereinzelt, doch auch die Käuferseite rührt sich nicht. Die meisten Ölmühlen scheinen bis Kalenderjahresende gedeckt zu sein oder versorgen sich aus Importen. Inlandsraps wird derweil zumeist vernachlässigt. 

Am Rapsschrotmarkt liegen die Preise auch in dieser Berichtswoche noch auf einem relativ hohen Niveau. Daher weichen die Preisvorstellungen der Mischfutterhersteller, deutlich von denen der Verkäufer ab. Marktteilnehmer berichten, dass nur kleine Partien zur Lieferung im Oktober, eher aber geringe Mengen zur Lieferung im November und Dezember geordert werden. Nur wer noch dringend Rapsschrot benötigt, macht Preiszugeständnisse. Das Angebot auf diesen Terminen ist regional weiterhin unterschiedlich. Liefertermine im nächsten Kalenderjahr werden so gut wie gar nicht besprochen, da es am Kaufinteresse der Mischfutterbetriebe mangelt. Die Geschäfte auf Terminen ab Januar laufen aber nicht nur aufgrund der geringen Nachfrage der Mischfutterbetriebe schleppend, sondern auch, weil Ölmühlen kaum Ware anbieten.

Die Preise für Sojaschrot sind in den ersten vier Tagen der Berichtswoche auf das höchste Niveau seit Anfang April 2020 gestiegen.  

Die Sojaölpreise sind mit 760 EUR/t fob Hamburg unverändert zur Vorwoche. Die internationalen Sojaölkurse haben sich gegenüber der Vorwoche zwar etwas befestigt, zeigten sich in den vergangenen Handelstagen aber unentschlossen und tendieren mal fester, mal schwächer. Der globale Sojamarkt ist aber alles in allem eher bullisch gestimmt, wobei die lebhafte Nachfrage aus China und die Aussaatverzögerungen in Brasilien ausschlaggebend sind. Vor diesem Hintergrund besteht für die hiesigen Sojaölpreise durchaus Aufwärtspotenzial. 

Der große Verlierer unter den Pflanzenölen ist in dieser Woche Rapsöl. Hatte es erst in der Vorwoche wieder ins Plus gedreht, steht es nun erneut unter Preisdruck. 778 EUR/ fob Hamburg entsprechen einem Rückgang von 7 EUR/t. Druck erzeugen die zuletzt schwächeren Terminkurse für Raps in Paris, die damit auch leicht unter Vorwochenline rutschten. Außerdem springt die Nachfrage für Rapsöl zur Biodieselherstellung bisher noch nicht an und könnte nach Einschätzung von Marktteilnehmern auch noch 1-2 Wochen auf sich warten lassen. Denn Beimischer hatten sich im September mit größeren Mengen preisgünstiger Sommerware (FAME 0) vollgesogen und sind deshalb als Käufer von Biodiesel (Winterware/RME) momentan noch kaum aktiv.