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Marktbericht KW 35 / 2024
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Die Rapskurse zeigen seit 3 Handelstagen nach oben. Und so bläst der Kassamarkt ins gleiche Horn, aber unterschiedlich stark. Auf Erzeugerstufe, auf der sich auch wirklich nicht viel bewegt, außer Kontraktware, werden mit durchschnittlich 423,47 (395-445) EUR/t rund 5,28 EUR/t mehr genannt als vor einer Woche. Zwar haben sich in einigen Bundesländern die Preisobergrenzen um 10 EUR/t nach oben bewegt, aber es gibt auch tatsächlich Regionen, in denen die Gebote gegenüber Vorwoche zurückgenommen worden sein sollen. Das ist vor dem Hintergrund eines durchweg festen Rapsmarktes wenig nachvollziehbar. Denn insbesondere die Großhandelsstufe zeigt in der 35. KW durchaus mehr Bewegung als zuvor. Die Prämien der Ölmühlen wurden regional insbesondere für Partien zur prompten Lieferung um 20 EUR/t auf 456 EUR/t franko Niederrhein angehoben. Für Rapspartien zur Lieferung ab Dezember werden mit 467 EUR/t rund 11 EUR/t mehr genannt als vor einer Woche. Das ist genau das Plus, dass auch der Terminmarkt in Paris für den Dezember-Kontrakt aufweist.

Für Sojabohnen und Sonnenblumenkerne sind auf Erfasserstufe noch keine belastbaren Preismeldungen erhältlich. Aus Süddeutschland werden Sojapreise für alterntige Ware von 397-415 EUR/t gemeldet und damit bis zu 10 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Sonnenblumenkeren werden in Sachsen mit durchschnittlich 308 (300-316) EUR/t bewertet und so immerhin 3 EUR/t fester als vor einer Woche. Einzelmeldungen schwanken zwischen 300-315 EUR/t. Meldungen unter 300 EUR/t scheinen vom Tisch zu sein. Die negativen Meldungen aus Frankreich, aber insbesondere aus osteuropäischen Ländern der EU, aber auch darüber hinaus aus der Ukraine, Serbien und Moldawien stützen die Rohstoffpreise.

Im Zuge fester Rohstoffnotierungen legten die Rapsschrotpreise zu Wochenbeginn am heimischen Markt zu. An der Pariser Börse kletterte Raps innerhalb von 5 Handelstagen um 12 EUR/t auf 464 EUR/t. Die freundliche Stimmung übertrug sich auf die Ölschrotpreise hierzulande. So wurden für prompte Rapsschrotpartien am 27.08.2024 rund 260 EUR/t gefordert, ein Plus von 10 EUR/t auf Wochensicht. An der allgemeinen Marktlage hat sich wenig geändert. Das Angebot ist nach wie vor groß, die Nachfrage hat sich zuletzt etwas belebt und einige Mischfutterhersteller haben sowohl prompte Ware geordert als auch Kontrakte ab November 2024 abgeschlossen. Vor allem im Osten wurden vermehrt Kontrakte seitens der Industrie abgeschlossen. Konventionelles Sojaschrot bleibt dagegen auf dem Niveau der Vorwoche. So werden für 44er Partien 383 EUR/t gehandelt. Einerseits lasten die nachlassende Nachfrage und das reichliche Angebot auf den Preisen, andererseits kommt Unterstützung von den zuletzt im Umfeld geopolitischer Spannungen nach oben getriebenen Rohölnotierungen. Zur Stabilisierung der Sojaschrotpreise trug auch der leichte Anstieg der Sojabohnennotierungen bei, nachdem die Kurse in den Vorwochen deutlich nachgegeben hatten. GVO-freie Ware konnte dagegen angesichts des knappen Angebots zuletzt deutlich zulegen. So wurden mit 573 EUR/t fast 27 EUR/t mehr gehandelt als noch einen Monat zuvor.

Die Rapsölpreise verharren zur Mitte der 35. KW auf dem Vorwochenniveau. So werden unverändert fob deutscher Mühle zur Lieferung ab November 24 rund 940 EUR/t verlangt. Die festen Rohölkurse sowie Rapsnotierungen an der Pariser Börse boten hierbei keine Unterstützung. Fob Niederlande sind mit
940 EUR/t zur Lieferung im September 24 hingegen 17 EUR/t mehr möglich als noch zur Mitte der 34. KW. In den vorigen Handelstagen hat sich am Markt für Pflanzenöle kaum etwas geändert. Das Kaufinteresse an Rapsöl bleibt schwindend gering. Dabei fielen die Ernten in weiten Teilen Westeuropas teilweise unterdurchschnittlich aus. Das geringe Kaufinteresse dürfte sich jedoch vorerst auch nicht ändern. Abschlüsse kommen nur vereinzelt zustande. Zum einen ordern Unternehmen bevorzugt die attraktiveren CO2-Zertifikate statt Kraftstoff, so dass aus dem Biodieselsektor keinerlei Anfragen kommen. Zum anderen kommen aus dem Lebensmittelsektor kaum Anfragen. Abnehmer deckten sich bereits zuvor mehr als ausreichend ein. Kleinere Versorgungslücken, vor allem im letzten Quartal 2024, dürften bei einem reichlichen Angebot auch kurzfristig gedeckt werden können.