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Marktbericht KW 35 / 2021
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Die Erzeugerpreise für Raps wurden von der Schwäche der Terminkurse noch nicht erfasst. Mit knapp 550 EUR/t erreichen sie neue Höhen und liegen im Schnitt 8,35 EUR/t über Vorwochenlinie. In der Spitze wird von 586 EUR/t frei Erfasserlager gesprochen. Das lockt noch vereinzelte Partien an den Markt, wobei der Handel rege aufnimmt, die Ölmühlen allerdings kaum als Käufer am Markt sind. Sie bedienen sich auch weiterhin mit Importware. So werden in Rostock momentan Partien aus Litauen und Estland gelöscht. Die hohen Preisniveaus wecken auch das Interesse der Erzeuger jetzt Raps der Ernte 22 in Kontrakte zu binden. Immerhin legten die Gebote gegenüber Vorwoche um 14,50 auf 462,20 EUR/t zu. In der Spitze wird von 459 EUR/t gesprochen. Die Erzeuger sind auch aufgrund der gut gelaufenen Aussaat schneller bereit, Raps der kommenden Saison zu vermarkten. Die Aussaat wurde zwar vielerorts durch die Regenfälle verzögert, aber die Auflaufbedingungen sind so gut wie seit Jahren nicht mehr. Vom Preisauftrieb erfasst wurden auch die Sojabohnen aus deutscher Erzeugung, die bald zur Ernte anstehen. Mit 519,50 EUR/t werden gut 6 EUR/t mehr genannt als in der Vorwoche. Damit startet die Saison mit rund 53 % höheren Erzeugerpreisen als im Vorjahr. 

Das Angebot am Rapsschrotmarkt bleibt auch in vergangenen Handelstagen begrenzt. Aufgrund von Produktionsschwierigkeiten in Polen und Ostdeutschland entsteht ein Lieferengpass und Käufer weichen auf das Angebot am westdeutschen Markt aus. Bundesweit treffen die wenigen Offerten jedoch auf eine ebenso geringe Nachfrage. Käufer sind bereits gut gedeckt, vereinzelt werden noch kleine Mengen prompter Ware nachgefragt. Im Schnitt wurden am 31.08.2021 in Deutschland ex Mühle 265,30 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt und damit 4,70 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Konventionelles Sojaschrot zeigt einen ähnlichen Kursverlauf. Steigende Sojanotierungen in Chicago bedingten für 44er Sojaschrot einen zwischenzeitlichen Anstieg auf 397 EUR/t. Zum Wochenstart der 35. KW verzeichneten die Kurse jedoch durchweg negative Vorzeichen. Partien zur Lieferung ab September werden aktuell mit 387 EUR/t fob Mühle offeriert, für 48er Ware wurden durchschnittlich 412 EUR/t genannt und damit jeweils 3 EUR/t mehr als in der Vorwoche.  

Die Preise für pflanzliche Öle gehen zurück, was vor allem darauf beruht, dass August-Ware, die aufgrund der Knappheit mit immensen Aufgeldern belegt war, jetzt nicht mehr aufgerufen wird. Das Angebot, besonders an Rapsöl auf vorderen Lieferterminen, ist aber weiterhin sehr dünn, so dass auch für Lieferungen für September und Oktober noch Prämien durchzusetzen sind, während in Deutschland solche Offerten gar nicht mehr erhältlich sind. Aber bei den anderen Pflanzenölen werden spätere Liefertermine preisgünstiger. Doch dies kann das Kaufinteresse aufgrund des insgesamt hohen Preisniveaus nicht beleben. Gekauft wird höchstens bis Jahresende, denn auch den Verarbeitern fehlt es an Produktnachfrage für Liefertermine ab Januar 2022. Vorderes Rapsölangebot fob ARA wird kaum noch offeriert. Die wenig repräsentativen Forderungen liegen bei 1.450 EUR/t für September-Ware und 1.380 EUR/t für Oktober-Lieferungen. Mehr Offerten gibt es ab November. Auf diesen Terminen wird rohes Rapsöl mit 1.260 EUR/t angeboten und hat sich damit gegenüber Vorwoche um 25 EUR/t verteuert. In Deutschland sind die Aufgelder für Raffinat gegenüber der Vorwoche um 10 auf 105 EUR/t gestiegen. So wird für Lieferungen ab November für Raffinat 1.365 EUR/t genannt, rohes Rapsöl kostet dementsprechend 1.260 EUR/t, was 40 EUR/t weniger ist als noch vor einer Woche.