Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Marktbericht KW 31 / 2024
-

An der Pariser Börse geht es Auf und Ab. Während die Notierungen in der Vorwoche noch nahezu durchweg fester tendierten, ging es zuletzt mit Tagesverlusten von bis zu 13,75 EUR/t wieder deutlich abwärts. So schloss der bald auslaufende Fronttermin August am 30.07.2024 bei 451 EUR/t und damit rund 39,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kam dabei insbesondere von Übersee, denn sowohl für US-Sojabohnen als auch für kanadischen Canola ging es zuletzt ebenfalls abwärts. Ersteres geriet dabei insbesondere unter den Druck der anstehenden Ernte in den USA, zumal die Witterung der vergangenen Wochen die Entwicklung der Bestände begünstigte. Hinzu kommen die laufenden Rapsernten in der EU, welche trotz enttäuschender Erträge das Angebot saisontypisch vergrößern. Mit dem Minus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe zurückgenommen. Meldungen für Partien zur Lieferung im August sind nur noch auf Anfrage erhältlich. Einzig franko Rostock werden noch Lieferungen ab September für 464 EUR/t offeriert. Hier gilt die Anlehnung allerdings bereits an den November-Kontrakt. Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab Oktober aktuell 482 EUR/t möglich, bei unverändertem Aufgeld 28 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg sind mit 469 ebenfalls 28 EUR/t weniger im Gespräch. Dabei ruht die Handelsaktivität auch weiterhin. Neben der Volatilität der Rapsnotierungen bremst auch der Abschlag vom August- zum November-Kontrakt, der sogenannte Carry, den Handel. Wer Kapazität hat, lagert daher vorerst ein. Ohnehin agieren Marktteilnehmer vor dem Auslaufen des Fronttermins August zurückhaltend. Abzuwarten bleibt dann die Anpassung der Kassaprämien. Entsprechend der Entwicklung an den Terminmärkten haben auch die Erzeugerpreise merklich nachgegeben. So werden im Bundesdurchschnitt 440,60 EUR/t für Partien der Ernte 2024 genannt und damit 15,30 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Noch ist die Rapsernte regional nicht beendet, wurde teils jedoch auch zugunsten von Weizen erstmal stehen gelassen, nachdem Niederschläge die Feldarbeiten gebietsweise verzögerten. Mitunter wird von einem hohen Unkrautbesatz berichtet. Die Vermarktung rückt weiterhin in den Hintergrund. Die starken Kursbewegungen am Terminmarkt und der Abschlag vorderer Lieferungen zu hinteren Positionen bieten aktuell keinen Anreiz zum Verkauf.  

Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt standen in der vergangenen Berichtswoche unter Druck. Einem nach wie vor reichlichen Angebot stand eine zurückhaltende Nachfrage gegenüber. Die Nachfrage verläuft von der Hand in den Mund und es werden nur geringe Mengen gehandelt, heißt es vom Markt. Rapsschrot zur prompten Lieferung wurde am 30.07.2024 für rund 252 EUR/t gehandelt, 17 EUR/t unter Vorwoche. Auch die Folgetermine tendierten schwächer, wenngleich Partien zur Lieferung im November 2024 etwas lebhafter gehandelt wurden und für diese noch über 280 EUR/t möglich waren. Druck kam auch von den Rohstoffmärkten. Die Erholungsversuche der Pariser Rapsnotierungen scheiterten an den mehr als komfortablen Aussichten für die globale Ölsaatenversorgung. Gleiches gilt für Sojabohnen. Vor allem die bislang verhaltene Nachfrage sowie die sehr günstige Situation der US-Feldbestände belasteten sowohl die Preise für den Rohstoff als auch für die Nachprodukte. Vor diesem Hintergrund tendierten auch die Preise für Sojaschrot am heimischen Markt schwächer. Konventionelle 44er Ware zur prompten Lieferung wurde im Bundesdurchschnitt für 409 EUR/t angeboten, 16 EUR/t weniger als in der Vorwoche. GVO-freie Ware gab dagegen weniger deutlich nach. Die Forderungen lagen jüngst bei 545 EUR/t, 3 EUR/t unter Vorwoche.

Die Rapsölpreise können ihr Niveau nicht halten und geben kräftig nach. Während in der Vorwoche noch 1.045 EUR/t fob deutscher Mühle zur Lieferung ab November im Gespräch waren, werden zuletzt mit 995 EUR/t rund 50 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Ausschlaggebend für die Preisrücknahme ist dabei insbesondere die Schwäche der Rohstoffnotierungen. Indes konnte sich die Handelsaktivität am heimischen Markt mit dem Preisrücknahmen etwas beleben. Dabei signalisierte insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel noch Bedarf auf vorderen Lieferpositionen. Auch von Abschlüssen wurde berichtet. Mit dem Kauf hinterer Termine wird, angesichts der aktuell starken Volatilität der Rohstoffnotierungen, vorerst abgewartet. Seitens des Energiesektors bleibt es indes unverändert ruhig, nachdem auch das Kaufinteresse für Biodiesel zur physischen Beimischung weiterhin gegen Null geht.