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Marktbericht KW 31 / 2021
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In einigen Bundesländern ist die Rapsernte bereits beendet, auch dort gilt, was in anderen noch festgestellt wird, die Ergebnisse sind sehr heterogen und – wenn auch durchschnittlich – Er-trag und Qualität bleiben unter den Erwartungen. Die deutsche Rapsernte läuft, aber von den euphorischen Aussichten, die noch vor ein paar Wochen herrschten, müssen sich die Marktteilnehmer verabschieden. Die Erträge sind zwar überdurchschnittlich, bleiben aber hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Das Statistische Bundesamt gibt in seiner ersten vorläufigen Erntestatistik für 2021 den Ertragsdurchschnitt für Winterraps in Deutschland mit 36,6 dt/ha an. Das wären 0,5 % mehr als im Vorjahr. Mit der Ausdehnung der Anbaufläche um knapp 5 % auf 1 Mio. ha ergibt sich eine Winterrapsernte von 3,7 Mio. t. Das sind 4 % mehr als im Vor-jahr, aber 8 % weniger als im langjährigen Durchschnitt. Die Hoffnung lag auf etwas mehr. Der Bedarf an Raps wird damit ohnehin nicht gedeckt werden können, so-dass auch 2021/22 umfangreiche Importe notwendig werden. Bereits im Moment blockiert an einigen Standorten noch Austral-Raps die vertraglich geforderte Anlieferung aus der deutschen Ernte. Die Nachfrage konzentriert sich ohnehin auf Partien zur Lieferung ex Ernte 2022, weil für diese Termine die Margen besser kalkulieren. Für vordere Termine wird ohnehin kaum zusätzliche Ware, über die Vorkontrakte hinaus, offeriert. Und wenn dann, dann müssen die Käufer aufgrund der Knappheit die Forderungen akzeptieren, die mindestens 4 EUR/t über den Geldkursen liegen.

Die Schwäche der US-Notierungen kann den Kassapreisen für Sojaschrot vorerst nichts an-haben, das Angebot ist dünn und wird vorerst auch nicht deutlich zunehmen. Demgegenüber ermäßigt sich Rapsschrot zusehend. Das prompte Angebot an vorderem Rapsschrot wird noch immer mit Prämien bewertet, bei geringer Nach-frage allerdings nur noch mit einem Euro. Im Schnitt wurden am 04.08.2021 ex Mühle 248 EUR/t verlangt, 3 EUR/t weniger als noch am Vortag, zumal im Süden teils kräftig die Forderung zurückgenommen wurde. In der Vorwoche waren für Partien zur Lieferung im August 250 EUR/t genannt worden. Das Kaufinteresse ist verhalten, Mischfutterhersteller nehme allerdings zügig ihre vertraglich fixierten Mengen ab, das darüber hinaus bestehende Nachfrage ist überschaubar und hilft nicht, die Forderungen zu stützen.

Der Druck der schwachen Soja- und Palmölnotierungen am Weltmarkt zeigt sich in Europa auch nur bei dieser Ware, Raps- und Sonnenblumenöl können sich aufgrund des knappen Angebotes behaupten. Am Kassamarkt hat sich die Situation kaum verändert. Zwar sind jetzt die immensen Prämien für „alterntiges“ Rapsöl vom Tisch, aber den Käufern sind die Forderungen noch immer viel zu hoch. Allerdings müssen Sie aufgrund des sehr knappen Angebotes diese akzeptieren, wenn sie vordere Ware benötigen. Das spiegelt nun auch die unterschiedliche Bewertung für August- bzw. September/Oktober-Ware wider. Die Preise für Rapsöl zur Lieferung im August haben sich zur Vorwoche kaum verändert, spätere konnten sich knapp behaupten. Auch die Prämien für Raffinat wurden angepasst. Hier ist das Angebot durchweg knapp, was Aufschläge von 92 EUR/t für Lieferungen bis zur nächsten Ernte nach sich zog. Ebenfalls deutliche Preisverluste verzeichnet wenig gefragtes Sojaöl. Unter dem Druck schwacher Notierungen am Weltmarkt und rückläufigen Kosten für Sojabohnen wurden zuletzt fob Deutschland für prompte Ware 1.208 EUR/t verlangt. Damit bleibt es aber teurer als Rapsöl und preist sich schon allein damit aus, auch wenn das 10 EUR/t weniger sind als noch vor einer Woche.