Auch zum Monatswechsel setzt sich das Auf und Ab an der Pariser Börse fort. Verzeichnete der Fronttermin August Ende der 22. KW noch drei Tage in Folge rote Zahlen und verlor 16 EUR/t, ging es zuletzt wieder 5 EUR/t aufwärts. Auf Wochensicht konnte das Niveau dennoch nicht gehalten werden. So notiert der August-Kontrakt am 03.06.2025 bei 478,25 EUR/t und damit 8,25 EUR/t unter Vorwoche. Rückläufige Impulse kamen dabei insbesondere von Übersee, denn auch in Kanada ging es abwärts. Die dortige Aussaat schreitet unter günstigen Bedingungen rasch voran und befindet sich auf der Zielgeraden. Bis zum 27.05.2025 konnten rund 76 % der geplanten Fläche bestellt werden. Gedämpft wurde das Minus indes durch die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen der EU im Frühjahr. Die lang ersehnten Niederschläge der vergangenen Tage konnten die Situation regional jedoch zumindest etwas entspannen. Im Zuge der rückläufigen Terminmarktnotierungen werden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsebene zurückgenommen. Bei unverändertem Aufgeld sind franko Hamburg zur Lieferung ab Juli mit 469 rund 9 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Franko Niederrhein fällt das Minus etwas deutlicher aus, denn hier wurde die Prämie etwas zurückgenommen (-1). So sind mit 482 EUR/t für Partien der Ernte 2025 rund 10 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Umsatz steht hier jedoch auch weiterhin nicht dahinter. Marktteilnehmer agieren auch weiterhin zurückhaltend und warten die weiteren Entwicklungen ab. Ohnehin bleibt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger für Rapssaat gering, was den Handel zusätzlich limitiert. Das aktuelle Preisniveau bietet keinen Anreiz zum Verkauf und kann die letzten Partien in Erzeugerhand nicht aus den Lägern locken. Für Partien der Ernte 2024 werden frei Erfasserlager aktuell im Bundesdurchschnitt 475,70 (440-503) EUR/t in Aussicht gestellt, 12,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Auch hinsichtlich der kommenden Ernte herrscht weiterhin Zurückhaltung. Hier fällt das Minus mit 7,10 auf 450,30 EUR/t allerdings etwas weniger deutlich aus. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-490 EUR/t. Ein wesentlicher Faktor für die geringe Vorkontraktbereitschaft ist neben der Preisentwicklung auch die Witterung. Auch wenn die jüngsten Niederschläge die Situation etwas entspannte, zeigen sich auf leichten Böden regional deutliche Trockenschäden. Auf schweren Böden stehen die Bestände dagegen bislang gut dar.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt konnten das Niveau der Vorwoche zuletzt nahezu behaupten. Im Bundesdurchschnitt wurden am 3.6.2025 rund 275 EUR/t genannt, 1 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Dabei driften die Preise für prompte Partien von Ost nach West deutlich auseinander. Während im Westen das Angebot für die vorhandene Nachfrage mehr als ausreichend ist, muss man im Osten bereits nach geeigneter Ware suchen und entsprechende Prämien zahlen. So wurden im Osten teils rund 290 EUR/t gefordert, während im Westen etwa 260 EUR/t genannt wurden. Auf die Preise im Westen und Süden drückt nach wie vor die innereuropäische Konkurrenz aus Frankreich. Die Sojaschrotpreise standen im Zuge rückläufiger Sojabohnennotierungen in Chicago unter Druck. Hier verlor der Fronttermin zuletzt fast 8 EUR/t und schloss bei umgerechnet rund 336 EUR/t. In der Folge gaben auch die Preise für Sojaschrot am heimischen Markt etwas nach. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden am 3.6.2025 im Mittel 298 EUR/t gefordert, 4 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. GVO-freie Partien (LP) wurden im Schnitt für 438 EUR/t angeboten – ebenfalls knapp 4 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche.
Im Einklang mit den rückläufigen Rapsnotierungen bewegen sich auch die Großhandelspreise für das Nachprodukt Öl abwärts. Fob deutscher Mühle sind am 04.06.2025 zur Lieferung ab August rund 995 EUR/t im Gespräch und damit 10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Damit werden die Forderungen wieder dreistellig. Auch fob Niederlande geht es abwärts. Lieferung ab Juni kosten hier mit 1.085 EUR/t rund 15 Euro weniger. Dabei verläuft der Handel am heimischen Markt auch weiterhin in ruhigen Bahnen. Restmengen der laufenden Saison finden kaum Abnehmer, denn das Kaufinteresse geht aktuell gegen Null. Auch für Rapsöl der kommenden Saison stößt die Abgabebereitschaft auf eine mangelnde Nachfrage, denn das Preisniveau gilt auch weiterhin als zu hoch. So bleibt der Anteil bereits vertraglich gebundener Partien ungewöhnlich gering.
Marktbericht KW 23 / 2025
Marktbericht KW 23 / 2025
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