Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Marktbericht KW 16 / 2022
-

Schnee in Kanada und die Rapsnotierungen explodieren erneut. Dieses Mal deutlich über die Marke von 1.000 EUR/t. Damit hat der Fronttermin um knapp 28 EUR/t und der August-Termin um 11,25 EUR/t zugelegt. Die Aussicht auf das baldige Ende des Mai-22-Kontraktes in Paris lässt noch weitaus größere Sprünge erahnen, so dass sich der Kassamarkt mit seinen Prämien bereits abgewendet hat und diese auf den Folgetermin August-22 berechnet. Handelbares Angebot hat sich deutlich minimiert, Importware unterschiedlichster Herkunft wird hin- und hergeschoben. Aber der Kassamarkt bringt kaum noch Neugeschäfte zustande. Bei Tagesgewinnen von 13 EUR/t (vor Ostern) und 14 EUR/t (nach Ostern) wenig verwunderlich, sind doch auch noch viele Marktteilnehmer in den Ferien. Da die Aussicht auf eine, wenn auch kleinen Rapsernte in der Ukraine, mit den andauernden Kriegshandlungen immer mehr eintrüben, bleibt Raps der kommenden Ernte aber weiterhin gut unterstützt. Der Invers ist auf knapp 170 EUR/t zusammengeschrumpft. Auf Großhandelsstufe ist es äußerst schwierig Rapspreise für alterntige Partien zu bekommen. So sind die meisten hier angezeigten Preise rein nominell und auf Basis der bisherigen Prämie berechnet worden. Von weitaus größerem Interesse ist Raps der Ernte 2022. Dieser wurde am 19.04.22 vor Börsenschluss noch mit 864 EUR/t bewertet und so 2 EUR/t über Vorwochenlinie. Im Norden scheint sich die Rapsblüte, anders als in den Jahren zuvor wieder zum „normalen“ Zeitpunkt zu vollziehen. Erste gelbe Schimmer sind sichtbar, bis zur Vollblüte sollte es allerdings noch etwas dauern. Da sich die Frostnächte bereits seit Anfang März häufen, entwickelten sich die Rapspflanzen eher verhalten. Die Pflanzen konnte sich an die Situation gewöhnen. Die Folgen sind recht wenige und nicht allzu tiefe Risse in Rapsstengeln. In den anderen Bundesländern steht Raps entweder kurz vor der Blüte oder blüht bereits.

Die Preise für Rapsschrot änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und legen etwas zu. So werden am 19.04.22 im Bundesdurchschnitt 509 EUR/t verlangt. Auf Wochensicht entspricht das einem Anstieg von 7 EUR/t. Angetrieben wurden die Forderungen dabei von festen Rohstoffnotierungen an der Börse in Paris, welche mit 1.018 EUR/t zuletzt einen neuen Höchstwert erreichten. Indes bleibt es angesichts der Osterfeiertage ruhig am Rapsschrotmarkt. Zum Ende der vergangenen Handelswoche wurde von einer etwas belebteren Nachfrage, insbesondere für spätere Liefertermine, berichtet. Zum Start der 16. KW flachte diese jedoch wieder ab. Die Verfügbarkeit sowohl von prompter Ware als auch von Kontraktofferten wird dabei als ausreichend bewertet. Auch in den kommenden Monaten erwarteten Marktteilnehmer keine deutliche Belebung der Nachfrage. Grund dafür ist die baldige Eröffnung der Weidesaison.Deutlicher fallen indes die Preisanhebungen für Sojaschrot aus. So werden für prompte 44er Partien aktuell im Bundesdurchschnitt 532 EUR/t verlangt und damit 10 EUR/t mehr als noch in der vergangenen Handelswoche. Für 48er Ware zur Lieferung ab April werden durchschnittlich 558 EUR/t genannt. Auf Wochensicht entspricht das einem Anstieg von ebenfalls 10 EUR/t. Demgegenüber vergünstigt sich GVO-freies Sojaschrot um 2 auf 802 EUR/t. 

Angetrieben von der Invasion Russlands in die Ukraine ziehen die Forderungen für Rapsöl auch in der laufenden Handelswoche weiter an. Zusätzlichen Auftrieb verleihen dabei feste Rapsnotierungen an der Pariser Börse, nachdem der Fronttermin Mai zuletzt die Linie von 1.000 EUR/t überschritt und auf den Höchstwert von 1.018 EUR/t kletterte. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr schloss der Fronttermin noch bei 530,75 EUR/t. Damit haben sich die Notierungen fast verdoppelt. So schnellen auch die Preise für Rapsöl im Aufwind fester Rohstoffnotierungen nach oben. Fob deutscher Mühle werden am 19.04.22 rund 2.150 EUR/t für prompte Partien genannt. Im Vorwochenvergleich entspricht das einem Anstieg von 50 EUR/t. Der Höchstwert von 2.170 EUR/t, welcher am 30.03.22 erreicht wurde, wird damit nur knapp verfehlt. Auch die Forderungen für Rapsöl fob Niederlande setzen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Mit den aktuell genannten 2.080 EUR/t verzeichnen Partien zur Lieferung ab Mai auf Wochensicht ein Plus von 80 EUR/t. Angesichts der Osterfeiertage wird von kaum Handelsaktivität am hiesigen Markt berichtet. So bleibt das Kaufinteresse verhalten. Es wird jedoch von einer etwas belebter Nachfrage nach prompten Partien berichtet. Das Angebot ist dabei auf den vorderen Lieferpositionen begrenzt, was sich in Aufschlägen für Rapsölraffinat von bis zu 225 EUR/t widerspiegelt.