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Marktbericht KW 16 / 2021
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Die Rapserzeugerpreise haben mit Unterstützung sehr fester Terminkurse zugelegt. Alterntig werden 498 EUR/t im Bundesdurchschnitt festgestellt, die die Vorwochenlinie um 6 EUR/t übertreffen. Doch kaum ein Erzeuger profitiert noch davon, da freie Mengen längst geräumt sind. Noch deutlicher sind die Rapspreise für die kommende Ernte gestiegen. 466 EUR/t im Bundesmittel entsprechen einem Plus von 34 EUR/t oder 7,9 % zur Vorwoche. Risikobereite Erzeuger verkaufen daher weitere Teilmengen ex Ernte 2021. Gute Feldbestände, günstige Wetterlage und die jüngste Anhebung der DRV-Ernteprognose stimmen optimistisch. Viele Erzeuger bleiben jedoch zurückhaltend, wollen in Erinnerung an die Vorjahre nichts überstürzen und konzentrieren sich vorerst auf die anstehenden Feldarbeiten. 

Die Preise am Rapsschrotmarkt haben im Sog der festen Terminmarktnotierungen und der kräftig gestiegenen Forderungen für gentechnikfreies Sojaschrot in der Berichtswoche zugelegt. Bereits in den Vorwochen war die Nachfrage der Mischfutterhersteller eher verhalten. Durch den starken Preisanstieg haben sie sich nun noch weiter vom Markt zurückgezogen. Nur wer dringend Ware für den kurzfristigen Bedarf benötigt, ordert kleine Mengen auf den vorderen Positionen. Das Angebot ist weiterhin begrenzt, kann das ruhige Kaufinteresse aber decken. Marktteilnehmer berichten, dass die befestigten Preise die Abgabebereitschaft der Ölmühlen jedoch gesteigert haben. Sie versuchen von dem hohen Preisniveau zu profitieren, finden aber nur wenig Abnehmer für ihre Ware. 

Die Sojaschrotpreise haben sich leicht befestigt und haben sich damit den festen Vorgaben aus Chicago angeschlossen. Unterstützung finden sie in den schwindenden globalen Vorräten von Sojabohnen und der gestiegenen Verarbeitung in den USA. 

Die Rapsölpreise haben sich im Vergleich zur Vorwoche um 70 EUR/t oder 6,5 % auf 1.150 EUR/t fob Hamburg nach oben geschraubt. Unterstützung finden sie in den auf Wochensicht deutlich befestigten internationalen Rohölkursen, die allein am 14.04.2021 um fast 5 % an Wert gewannen. Weiteren Auftrieb bringen die sehr festen Rapsterminkurse an der Börse in Paris, wo der Mai-Kontrakt zuletzt sprunghaft zulegte und an nur einem Tag 4,2 % gewann. Gegenüber der Vorwochenlinie entsprechen die so erreichten 530,75 EUR/t sogar einem Plus von 5,6 %. Die Rapsnotierungen finden ihrerseits Unterstützung in den stark geschrumpften kanadischen Canola-Vorräten und Meldungen, wonach der Inlandsmarkt mittlerweile derart leergefegt ist, dass die Kanadier jüngst sogar ukrainischen Raps geordert haben sollen. Weitere Unterstützung kommt vom sehr festen US-Sojamarkt. Nicht zuletzt limitiert die globale knappe Verfügbarkeit von Rohstoff bereits seit Monaten die Rapsölproduktion und bei Soja-, Palm und Sonnenblumenöl ist die Lage ähnlich. Das brachte und bringt Preisauftrieb an den Kassamärkten. 

Sojaöl kostete zuletzt 1.160 EUR/t fob Hamburg und damit 4,5 % mehr als vor einer Woche. Das geht auf die Befestigung am Soja- und Rohölmarkt zurück. Auch die chinesische Nachfrage bleibt lebhaft und setzt Impulse. Die infolge der Corona-Krise deutlich geschrumpften Pflanzenölvorräte müssen wieder aufgefüllt werden, was insbesondere die chinesische Palm- und Sojaölnachfrage ankurbelt.