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Marktbericht KW 12 / 2021
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Die auf Wochensicht schwächeren Rapsterminkurse in Paris lassen auch die Kassapreise in Deutschland sinken. Alterntig werden in der 12. Kalenderwoche 495 EUR/t im Bundesdurchschnitt angelegt, die die Vorwochenlinie um 6 EUR/t verfehlen. Ex Ernte 2021 sinkt der Rapspreis um 8 auf 420 EUR/t.

Auch wenn die Rapspreise rückläufig sind, ist das Niveau nach wie vor sehr hoch und damit aus Anbietersicht attraktiv um zu handeln. Daher erfolgten zuletzt auch noch vereinzelt alterntige Verkäufe von Restmengen, die in der Hausse-Phase in der Erwartung weiterer Preissteigerungen zurückgehalten worden waren. Mit dem Rückgang der Preise nun gibt es für viele keinen Grund zur Zurückhaltung mehr, zumindest für die, die darin den Auftakt einer Schwächephase sehen.

Nachfrage der Ölmühlen ist weiterhin vorhanden, konzentriert sich nun aber zunehmend auf Liefertermine ex Ernte 2021. Mancher Erzeuger nutzte das Preisniveau zur weiteren Vermarktung, andere sind hier schon bis an ihre Grenzen gegangen und warten nun erst einmal den Wetterverlauf in den kommenden Wochen ab, bevor sie weitere Kontrakte eingehen. Das enttäuschende Erntejahr 2019 ist noch nicht vergessen. Seinerzeit hatten Spätfröste noch Ende April und die darauffolgende Trockenheit bis zum Erntestart die Ertragspotenziale vielerorts deutlich gekürzt.

An den Märkten für Ölschrote ging es sehr ruhig zu. Sowohl die Preise für Soja- als auch für Rapsschrot sind zumindest auf den vorderen Terminen deutlich zurückgegangen. Durch den Preisrutsch in den vergangenen Tagen haben sich die Käufer fast vollständig zurückgezogen. Für weitere Käufe spekulieren sie auf weitere Preisrückgänge in den kommenden Wochen. Am Rapsschrotmarkt ist das Angebot gleichzeitig nicht überreichlich, aber ausreichend, um die stockende Nachfrage zu decken. Regional sind die Offerten unterschiedlich. Während im Südwesten Deutschlands kaum noch Ware auf den vorderen Positionen angeboten wird, ist in Ostdeutschland durchaus noch Rapsschrot verfügbar. Auch am Sojaschrotmarkt kann das Angebot die Nachfrage decken. Käufer hoffen, dass die Preise weiter sinken werden, sobald die ersten Ladungen neuerntiger Sojabohnen und -schrot aus Südamerika eintreffen und das Angebot am hiesigen Kassamarkt erweitern.

Die Rapsölpreise haben sich im Vergleich zur Vorwoche um 3,2 % auf 1.135 EUR/t fob Hamburg befestigt. Rapsöl kostet damit aktuell so viel wie noch nie seit Beginn der AMI-Preiserfassung im Juli 1995. Bei nach wie vor ruhiger bis stetiger Nachfrage von Biodieselproduzenten ist die Preisentwicklung bei den anderen Pflanzenölen der wichtigste Impulsgeber. Sojaöl ist dabei generell, mit seinem kräftigen Preisanstieg in der aktuellen Handelswoche aber ganz besonders, Zugpferd am EU-Pflanzenölmarkt. Auf Wochensicht wurden die Forderungen um 7,4 % auf 1.090 EUR/t angehoben – auch das ist Rekord seit Aufzeichnungsbeginn. Unterstützung bringen festere US-Terminkurse für Sojaöl, die die Folge einer lebhaften Nachfrage aus der US-Biodieselindustrie bei gleichzeitig begrenztem Angebot sind.