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Marktbericht KW 10 / 2022
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Angetrieben von den Kriegshandlungen in der Ukraine haben die Preise für Ölsaaten diese Höchststände erzielt. Nachrichten um das Kriegsgeschehen treiben im Minutentakt die Kurse an den internationalen Terminmärkten. Die Verknappung von Agrarrohstoffen durch den Wegfall von Exporten aus der Ukraine und Russland hat drastischen Einfluss auf den gesamten Weltmarkt. Eine drohende Missernte in Südamerika befeuert den Ölsaatenmarkt zusätzlich. Paris verzeichnet tägliche massive Kursgewinne, im Schnitt der vergangenen Tage rund 20 EUR/t und das sowohl für den Front- als auch für den August- Termin. Am 8.3.2022 erreichte der vordere Mai-Kontrakt die Marke von 882,75 EUR/t und somit neuen Höchststand. Gleiches gilt für den August 22-Kontrakt mit 766,25 EUR/t. Die anhaltende Kursexplosion lässt die Preisfindung zu einer Momentaufnahme werden. Die extremen Kursschwankungen verhindern eine tragfähige Preiskalkulation und die Rasanz der Kurssprünge drängt zu schnellen Abschlüssen. Geldkurse gibt es daher nur auf Anfrage und nicht selten gibt es noch die eine oder andere Korrektur bei Geschäftsabschluss. Raps der Ernte 2021 liegt auf Erzeugerstufe deutlich über der Marke von 800 EUR/t. Die im Bundesdurchschnitt ermittelten, allerdings wenig belastbaren 830,70 EUR/t liegen damit 81 (!) EUR/t über Vorwochenlinie. Vereinzelt werden die aktuellen Gebote von Erzeugern für die Vermarktung alter und nächster Ernte genutzt, teils um Betriebsmittel zu kaufen. Ex Ernte 22 stiegen die Gebote um gut 51 auf knapp 700 EUR/t im Bundesdurchschnitt, wobei regional auch bis zu 733 EUR/t gemeldet wurden. Die Düngung der Kulturen, sowie der Beginn der Aussaat stehen aktuell im Fokus der Landwirte. Auf Großhandelsstufe sind, auf Basis der bisherigen Prämien denn gültige Offerten gibt es nur auf Anfrage, am 08.03.2022 bis zu 913 EUR/t franko für prompten Raps möglich gewesen. Die Gebote für Raps der Ernte 22 haben den Abstand zu alterntiger Ware etwas verringert. Mit bis zu 770 EUR/t ist es im Schnitt aber immer noch ein Abstand von 140 EUR/t. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr lagen die Niveaus franko Mühle bei 531 EUR/t für prompte und bei 447 EUR/t für Raps ex Ernte.

Die Preise am Rapsschrotmarkt kennen in der laufenden Handelswoche nur den Weg nach oben. Angetrieben wurden die Forderungen dabei von dem Kriegsgeschehen in Osteuropa sowie festen Rohstoffnotierungen, nachdem die Rapskurse in Paris mit 845 EUR/t zuletzt einen neues Allzeithoch erreichten. So wurden am 08.03.22 in Deutschland für Rapsschrot ex Mühle im Schnitt 499 EUR/t für prompte Partien genannt. Damit verzeichnen die Forderungen auf Wochensicht einen Anstieg von 81 EUR/t. In dem stark steigenden Markt agieren Käufer äußerst zurückhaltend und warten weitere Auswirkungen des geopolitischen Konflikts ab. Lediglich der vordere und dringende Bedarf wird gedeckt, spätere Liefertermine finden angesichts des hohen Preisniveaus kein Kaufinteresse. So wird aktuell mehr Rapsschrot angeboten als nachgefragt. Sojaschrot wird auch in der laufenden Woche kaum gehandelt. Marktteilnehmer agieren ob der unsicheren Lage am Schwarzen Meer äußerst zurückhaltend. So sind weder Käufer noch Verkäufer am Markt zu finden. Indes setzen die Preise für Sojaschrot im Aufwind fester Sojabohnennotierungen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort und erreichen für promptes 44er Sojaschrot 552 EUR/t. Im Vergleich zur 9. KW entspricht das einem kräftigen Anstieg von 56 EUR/t. Für 48er Ware werden durchschnittlich 593 EUR/t genannt und damit 71 EUR/t mehr als noch in der vergangenen Woche. Geradezu explosionsartig verteuert sich indes GVO-freies Sojaschrot. Mit 854 EUR/t für europäische Ware zur Lieferung fob Brake im April 22, vordere Ware ist ausverkauft, werden 122 EUR/t mehr verlangt als in der Vorwoche.

Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Preise für Rapsöl ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Ange-trieben werden die Forderungen dabei von dem Kriegsgeschehen in der Ukraine. Für zusätzlichen Auftrieb sorgen die Pariser Terminmarktnotierungen, nachdem der Fronttermin Raps zuletzt mit 882,75 EUR/t ein neues Allzeithoch erreichte. So werden fob deutscher Mühle aktuell 1.737 EUR/t für prompte Partien genannt. Im Vergleich zur vergangenen Woche entspricht das einem Anstieg von 62 EUR/t. Der Höchststand von 1.758 EUR/t, welcher Mitte Januar 22 erreicht wurde, wird damit nur knapp verfehlt. Noch deutlicher fällt indes die Preisanhebung für Rapsöl in den Niederlanden aus. Mit den aktuell aufgerufenen 1.855 EUR/t verzeichnen die Forderungen auf Wochensicht ein kräftiges Plus von 85 EUR/t.