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Marktbericht KW 02 / 2022
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Mit einem Paukenschlag starteten die Rapspreise in das neue Jahr. Nachdem die Marktteilnehmer nun alle wieder an Bord sind und auch in Paris die Feiertage vorüber sind, legten die Rapspreise kräftig zu. Befeuert von steigenden Rohöl-, Sojabohnen und Canola-Notierungen verzeichnete Paris fette Gewinne, die nahezu eins zu eins am Kassamarkt weitergereicht wurden. Seither haben sich die Terminkurse bereits wieder ermäßigt, aber die Erzeugerpreismeldung vom Montag zeigt noch das kräftige Plus von knapp 30 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Damit erreichen die Rapspreise frei Erfasserlager im Schnitt ein Niveau von 764,50 EUR/t, wobei allerdings aus einzelnen Regionen auch Spitzenniveaus von über 800 EUR/t verzeichnet worden waren. Zu diesen Preisen wurde sogar wieder etwas Ware aus Erzeugerhand verkauft, obwohl die Vorräte doch spürbar geräumt sind. Da kann auch nur noch von Einzelgeschäften gesprochen werden. Aber getreu dem Motto knappes Gut hört niemals auf, kamen sogar Fuhren von bis zu 400 t zusammen. Auf Großhandelsebene wird es immer schwieriger Raps zu bekommen. Zuletzt wurden vereinzelte Partien von Ölmühlen angeboten, die ihre bereits frühzeitig georderte Ware mit deutlichem Preisgewinn jetzt verkauften und stattdessen Importraps verarbeiten. Auch Vorkontrakte auf die kommende Ernte wurden fester bewertet, verzeichnen mit einem Minus von nahezu 200 EUR/t zur prompten Ware allerdings einen immensen Abschlag. Das ist aber immer noch mehr als die 385 EUR/t, die zum Vorjahreszeitpunkt verzeichnet worden waren. Vom Kursauftrieb für Sojabohnen in Chicago profitieren auch die deutschen Erzeugerpreise. So legten die Gebote frei Erfasserlager um 11,50 auf gut 597 EUR/t zu. Dabei wurden in Bayern Spitzenpreise um 624 EUR/t genannt.

In der 2. KW 2022 liegen die Rapsschrotpreise nur knapp über Vorwochenniveau. Am 11.01.2022 lagen diese bei 372 EUR/t und verzeichnen damit ein Plus von lediglich 1 EUR/t. Es ist nicht viel Handelsaktivität am hiesigen Rapsschrotmarkt zu erkennen. Mischfutterhersteller sind weitgehend noch mit ausreichend Ware gedeckt und falls doch etwas benötigt wird, ist diese auch erhältlich, allerdings ist das Angebot auch überschaubar. Das Preisniveau bleibt für kleinere Geschäfte hoch, jedoch sinken die Preise für größere Mengen. Wenn Abschlüsse getätigt werden, dann für die vorderen Termine, spätere Liefertermine werden nur selten angefragt. Indes entwickeln sich die Preise für Sojaschrot uneinheitlich. Während 48er Ware mit 499 EUR/t auf Vorwochenniveau verharrt, vergünstigt sich 44er Ware um 1 auf 473 EUR/t. Wiederum gehen die Forderungen für GVO-freie Partien um ganze 30 auf 617 EUR/t zurück. Die zuvor herrschenden Wetterprobleme in Südamerika stützten die Kurse, die jüngsten Prognosen über günstige Regenfälle machten die Gewinne zunichte, so dass die Höchststände Anfang der laufenden Woche nicht gehalten werden konnten.

Auch in der laufenden Handelswoche kennen die Forderungen für Rapsöl und nur einen Weg, und der geht nach oben. Fob deutscher Mühle werden am 12.01.22 für Partien zur Lieferung ab Januar 1.758 EUR/t genannt. Im Vorwochenvergleich bedeutet das ein Anstieg von 26 EUR/t auf einen neuen Höchstwert. Partien zur Lieferung ab Februar 22 werden mit einem Abschlag von 25 EUR/t bewertet. Auslöser für die anhaltende Befestigung ist das äußerst knappe Angebot, insbesondere an Rapsölraffinaten, was sich in Aufschlägenvon bis zu 87 EUR/t widerspiegelt. Auch die Rapskurse in Paris, die mit 828 EUR/t einen neuen Spitzenwert erreichten, befeuerten die Forderungen. Indes bleibt die Nachfrage angesichts des hohen Preisniveaus verhalten. Auch Biodieselhersteller kaufen aufgrund der immensen Verteuerungen weniger. Gleiches gilt für den Lebensmittelhandel, welcher sich bereits Ende 2021 weitgehend mit Rapsöl eingedeckt hatte. Marktteilnehmer warten nun den Impuls des USDA-Berichts sowie die daraus resultierende Preisentwicklung ab.