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Marktbericht KW 01 / 2023
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Die Notierungen an der Pariser Börse starten das Jahr 2023 mit einem Kursanstieg. So schloss der Fronttermin Februar 23 am 03.01.2023 bei 594,75 EUR/t. Damit verzeichnen die Notierungen nicht nur ein Plus von 14 EUR/t, sondern nähren sich auch gleichzeitig der Linie von 600 EUR/t. Angetrieben wurden die Notierungen dabei von dem deutlichen Rückgang des Eurokurses. Zusätzliche Unterstützung kam von festen Sojanotierungen in Chicago, nachdem die Dürre in den argentinischen Anbaugebieten die Aussaat merklich verlangsamt. Am deutschen Rapsmarkt hat das neue Jahr begonnen wie das alte aufgehöhrt hat: mit geringem Handelsinteresse auf beiden Seiten. Die Ölmühlen sind zumeist gut gedeckt, die Lager gefüllt und der Nachschub für die kommenden Wochen über Kontrakte gesichert. Nur vereinzelt wird Raps gekauft, wohl um kurzfristige Versorgungslücken zu schließen, aber diese Geschäfte beschränken sich angesichts des jüngsten Preisanstiegs auf Kleinstmengen für den dringenden Bedarf. Ohnehin ist Raps der alten Ernte in Erzeugerhand kaum noch verfügbar, ein Großteil konnte bereits 2022 zu gutem Kurs vermarktet werden. Mitte Januar wird indes die erste große Rapszufuhr in diesem Jahr aus Australien erwartet. Auf Großhandelsstufe sind am 04.01.2023 bis zu 610 EUR/t franko Niederrhein für prompte Partien möglich und damit 14 EUR/t mehr als noch in der vergangenen Woche. Franko Hamburg sind für Partien zur Lieferung ab Januar mit 590 ebenfalls 14 EUR/t mehr möglich als in der Woche zuvor. Raps der Ernte 22 wird in der 01. KW auf Erzeugerstufe mit durchschnittlich 564 (525-584) EUR/t bewertet. Auf Wochensicht entspricht das einem kräftigen Anstieg von 23,30 EUR/t. Die Gebote für Raps der Ernte 23 haben ebenfalls zugelegt. Im Bundesdurchschnitt werden 560 (530-577) EUR/t genannt und damit 26 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Erzeugerpreise für Sojabohnen werden aktuell noch aus Bayern und Südbaden genannt. Während aus Bayern mit 524,40 rund 1 EUR/t weniger aufgerufen werden als in der Woche zuvor, werden aus Südbaden unverändert 520 EUR/t gemeldet.

In der zurückliegenden Berichtswoche befestigten sich am heimischen Markt die Sojaschrotpreise. Partien mit 44 % ProFett legten auf Wochensicht um 28 auf 565 EUR/t zu. Auch 48er-Ware verzeichnete ein Plus und wurde am 03.01.2023 im Bundesdurchschnitt mit 594 EUR/t bewertet, rund 28 EUR/t über Vorwochenlinie. Die Richtung wurde von den Börsennotierungen des Rohstoffes vorgegeben, welche sich aufgrund der steigenden Angebotssorgen befestigten. Die anhaltende Dürre in den argentinischen Anbaugebieten, einem der wichtigsten Exporteure für Sojabohnen und Sojaschrot, trieb die Kurse. Des Weiteren zeigten auch GVO-freie Partien durchweg feste Tendenzen. Im Schnitt wurden Partien mit 45,5 % ProFett mit 648 EUR/t bewertet, ein Plus von 29 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Indes legten auch die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt auf Wochensicht zu. Im Schnitt wurden prompte Partien am 03.01.2023 für 371 EUR/t offeriert und damit knapp 7 EUR/t über Vorwochenlinie. War die Handelsaktivität zwischen den Feiertagen noch äußerst verhalten, zog diese zum Jahreswechsel wieder an, wobei der Fokus auf physischer Ware lag. Das Angebot ist derzeit komfortabel und kann die Nachfrage mehr als ausreichend bedienen. Das Interesse an Partien zur neuen Ernte 23 bleibt derweil verhalten, Marktteilnehmer konzentrieren sich überwiegend auf Ware zur Lieferung Februar-April 23.

Zum Start des Jahres 2023 konnten sich die Forderungen für Rapsöl erneut befestigen. So werden für prompte Partien fob deutscher Mühle aktuell 1.215 EUR/t verlangt und damit 45 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Etwas weniger deutlich fallen indes die Preiskorrekturen für Partien fob Niederlande aus. Mit 1.180 EUR/t werden hier für Partien zur Lieferung ab Januar rund 20 EUR/t mehr verlangt als noch in der vergangenen Woche. Angetrieben wurden die Forderungen dabei von festen Rohstoffnotierungen in Paris, nachdem sich der Fronttermin Februar 23 mit 594,75 EUR/t zuletzt wieder der Linie von 600 EUR/t nährte. Gestützt wurden die Notierungen unter anderem durch den deutlichen Rückgang des Eurokurses, welcher die Attraktivität europäischer Partien auf dem Weltmarkt steigert. Indes bleibt es zum Jahreswechsel weiterhin ruhig am Markt für Pflanzenöle, dabei ist das Angebot an prompten Partien reichlich. Die Nachfrage, sowohl seitens des Lebensmitteleinzelhandels als auch des Energiesektors, bleibt jedoch verhalten. Jüngsten Berichten fand ein Teil des üppigen Rapsölangebots jedoch Abnehmer in China.