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IGC erwartet keine Änderung der globalen Ackerbohnenproduktion
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Nach dem Produktionseinbruch 2023, der auch den Verbrauch limitiert hatte, erholt sich der globale Ackerbohnenmarkt 2024/25 nur wenig.

Ackerbohnen sind am Weltmarkt ein Nischenprodukt. Mit einer globalen Erzeugung von rund 6 Mio. t ist das Angebot immer noch vergleichsweise klein, gemessen an einer Sojabohnenerzeugung  von 484 Mio. t oder einer Kichererbsenproduktion von 20 Mio. t. Die EU hat am globalen Ackerbohnenmarkt den größten Anteil – und Deutschland wiederum innerhalb der Gemeinschaft.

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2024/25 erwartet der Internationale Getreiderat (IGC) einen Anstieg der weltweiten Erzeugung um 1 % auf 6,1 Mio. t, was vor allem auf die absehbar größere europäische Ernte von 2 Mio. t zurückzuführen ist. Diese Erwartung fußt auf einer umfangreicheren Anbaufläche und höheren Erträgen. Der IGC sieht die EU-Erzeugung auf einem 7-Jahreshoch, 1,3 Mio. t bzw. 15 % über dem Vorjahresvolumen. Für das Vereinigte Königreich wird mit einem Minus von 7 % auf 0,6 Mio. t gerechnet, da die Anbaufläche deutlich reduziert wurde. Auch in Australien wird eine niedrigere Ernte gegenüber 2023 erwartet (-7 % auf 0,5 Mio. t). Grund sind hier allerdings niedrigere Erträge. Für Asien mit dem Hauptproduzenten China erwartet man weiterhin 1,8 Mio. t. Für Afrika werden ebenfalls stabile 1,5 Mio. t erwartet. Der größte Teil der Erzeugung erfolgt in Äthiopien, dem Sudan und Ägypten.

Nach dem Verbrauchsrückgang von 1,6 % in 2023/24 wird nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft(mbH) für das laufende Wirtschaftsjahr eine unveränderte Nachfrage von 6,1 Mio. t erwartet. Hier steht Europa hinter Afrika (2,1 Mio. t) und Asien (2 Mio. t) mit 1,7 Mio. t auf Platz 3. Die Endbestände dürften daher zum vierten Mal in Folge sinken und 2024/25 die Marke von 672.000 t erreichen. 2022/23 waren es noch 817.000 t.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) sieht in der schrittweisen Entwicklung der Produktion von Ackerbohnen und großkörnigen Leguminosen wie Erbse, Lupine und Soja in Deutschland bzw. in der EU einen mittel- bis langfristig wichtigen Beitrag zur regionalen Versorgung der Futter- und zukünftig verstärkt auch der Nahrungsmittelmärkte. Eine höhere Wertschöpfung über einen regionalen Anbau und eine ebenso ausgerichtete Verarbeitung müsse zukünftig die Fläche „ziehen“. Leguminosen sind ein essenzielles Element für einen resilienten und nachhaltigen Ackerbau.

Im Rahmen des vom BMEL geförderten Verbundvorhabens LeguNet (https://www.legunet.de/) sei es Aufgabe der UFOP, auf der Erzeugerstufe nicht nur das Wissen um den Anbau, sondern auch die erforderlichen Erfassungs- und Verarbeitungsstrukturen zu vermitteln bzw. Netzwerke unterstützend aufzubauen.