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FAO-Preisindex für Pflanzenöle und Getreide kräftig gestiegen
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Sowohl der FAO-Index für Pflanzenöl als auch für Getreide ist seit Mitte 2020 kräftig gestiegen. Der FAO-Pflanzenölindex bildet die Preisentwicklung der zehn im Welthandel bedeutendsten Pflanzenöle ab und erreichte im Februar 2021 147 Punkte. Das entspricht einem Anstieg von rund 6 % gegenüber dem Vormonat und ist der höchste Stand seit April 2012. Seit Mai 2020 hat er sich damit fast verdoppelt. Ausgelöst wurde die kräftige Steigerung von den anhaltend festen Preisen für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl. Palmöl verteuerte sich im Februar den neunten Monat infolge, getrieben von der Sorge um sinkende Lagerbestände in wichtigen Exportländern.

Auch für Sojaöl gingen die Notierungen im vergangenen Monat weiter nach oben. Die schleppende Sojaernte in Brasilien und das damit verbundene verringerte Angebot wirkte dabei preisstützend. Raps- und Sonnenblumenöl profitierten derweil vom begrenzten Exportangebot der Schwarzmeerregion in der Saison 2020/21 sowie von mäßigen Produktionsaussichten in der EU für 2021. Auftrieb verliehen außerdem die festen Rohölnotierungen.

Der FAO-Getreidepreisindex basiert auf internationalen Exportmarktpreisen für Weizen, Mais, Gerste, Sorghum und Reis und lag im Februar 2021 bei durchschnittlich 126 Punkten. Das stellt einen Anstieg von 1 % gegenüber dem Vormonat und 30 % gegenüber Mitte 2020 dar. Am stärksten stiegen die Futtergetreidepreise, getrieben vom Nachfrageboom in China. Weizen blieb im Februar nahezu unverändert, hier lagen die Preise bereits im Januar aufgrund des lebhaften Kaufinteresses knapp 20 % über dem Vorjahreswert. Und auch bei Reis übersteigt die Nachfrage regional das Angebot.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) bewertet die Preisentwicklung an den Pflanzenöl- bzw. Ölsaatenmärkten grundsätzlich positiv und überfällig vor dem Hintergrund der Niedrigpreisphase der vergangenen Jahre. Infolge verschärfter ordnungsrechtlicher Vorgaben bei der Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sind höhere Erzeugerpreise ein notwendiger Ausgleich der hierdurch bedingten Wettbewerbsbenachteiligung und als wirtschaftlicher Anreiz erforderlich. Attraktive Erzeugerpreise führten auch zu einer steigenden Anbaufläche und sicherten somit die Rohstoffversorgung der Ölmühlen, betont die UFOP. Die Förderunion verfolge kritisch, dass der Anteil von Importen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, während hierzulande bzw. in der EU das mögliche Fruchtfolgepotenzial nicht ausgeschöpft wurde. Insbesondere der Rapsanbau und seine Verwertungsoptionen für Teller, Tank und Trog seien ein Musterbeispiel für die in der „Farm to Fork-Strategie“ adressierten kurzen Lieferketten. Außerdem sei die umfassende Nachhaltigkeitszertifizierung ein Alleinstellungsmerkmal des Rapsanbaus. Zertifiziert, erfasst und vermarktet werde hierzulande die gesamte Rapsernte, betont die Förderunion.