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EU-Kommission erwartet reduzierten Anbau von Hülsenfrüchten
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UFOP: Heimische Eiweißpflanzen nachhaltig fördern

Die EU-Erzeugung von Hülsenfrüchten zur Ernte 2025 dürfte nach Einschätzung der EU-Kommission das Vorjahresergebnis um 6 % verfehlen. Damit bleibt die Ernte dennoch überdurchschnittlich. Futtererbsen verzeichnen dabei den stärksten Rückgang.

Die Europäische Kommission erwartet einer Schätzung von Ende April zufolge in der EU im Jahr 2025 eine Ernte von gut 6,3 Mio. t Hülsenfrüchte; dies wären 6 % weniger als im Vorjahr. Das Rekordergebnis von 6,9 Mio. t aus dem Jahr 2017 (EU-28) wird ebenso deutlich verfehlt. Der Rückgang ist nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) vorrangig auf die Reduzierung der Anbaufläche um knapp 19 % zurückzuführen. Die Erträge werden bislang mit 22,7 dt/ha über dem Vorjahresniveau von 20,7 dt/ha taxiert.

Vor allem Futtererbsen werden mit 1,8 Mio. t und einem Minus von voraussichtlich 11 % im Vergleich zum Vorjahr weniger gedroschen. Mit knapp 2,9 Mio. t und einem Anteil von 45 % an der gesamten Leguminosenernte bleibt die Sojabohne die wichtigste Hülsenfrucht in der Union. Aufgrund einer kleineren Anbaufläche dürfte die Erntemenge 3 % kleiner ausfallen als im Vorjahr. Auch Ackerbohnen verzeichnen ein Flächenminus. Die EU-Kommission schätzt die EU-Erzeugung auf 1,3 Mio. t; dies wäre ein Rückgang von rund 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Einzig die Ernte von Süßlupinen dürfte mit 341.000 t das Vorjahresergebnis von 318.000 t übertreffen.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) appelliert an die neue Bundesregierung, die heimischen Eiweißpflanzen auch in Zukunft nachhaltig zu fördern. Der Markt muss im Sinne einer nachhaltigen Ökonomie die Anbaufläche ziehen. Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekte wie z. B. das Verbundvorhaben „LeguNet“ sind wegweisend, um die Marktakteure von der Züchtung über den Anbau und die Beratung bis hin zur Produktentwicklung und Vermarktung innovativer Ideen erfolgreich zu vernetzen. Das Ergebnis muss eine Wertschöpfung sein, die bei allen Gliedern dieser Warenkette ankommt und die Geschäftsgrundlage für Kontinuität ist. Die Förderunion kritisiert, dass die Ökosystemleistungen dieser Kulturarten für Biodiversität und Klimaschutz bisher nicht sachgerecht und angemessen eingepreist werden. Diese Lücke muss die staatliche Förderung im Sinne einer den Entwicklungsprozess begleitenden Finanzierung schließen.