Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Deutschland importiert weniger Raps
-

Deutschland hat 2024 weniger Raps geerntet als im Vorjahr. Trotz des kleineren inländischen Angebots bleiben die Rapsimporte in der ersten Saisonhälfte 2024/25 hinter der Vorjahresmenge zurück.

Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2024/25 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,1 Mio. t Raps und damit 8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. An der Spitze der Herkunftsländer liegt auch in der laufenden Saison die Ukraine. Mit 1,3 Mio. t platzierte das Land – trotz des unvermindert anhaltenden Kriegsgeschehens – rund 28 % mehr Raps am deutschen Markt als im Vorjahreszeitraum. Dies war die größte Menge seit Beginn der Aufzeichnung. Als Grund für die verstärkten Ausfuhren ist die Sorge vor weiteren Attacken auf Lager- und Transporteinrichtungen in der Ukraine anzuführen.

Das Tempo der Lieferungen dürfte sich nach Angaben des Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte verlangsamen, denn das Land kann selbst nur auf eine rund 21 % kleinere Ernte zurückgreifen. In den Fokus rückt dagegen die zweite Angebotswelle aus Australien, welches auf Platz 2 der wichtigsten Herkunftsländer rangiert. Mit 378.900 t erhielt Deutschland bislang mehr als das doppelte der Vorjahresmenge von 161.600 t. Aus EU-Nachbarländern wurden rund 1,4 Mio. t geliefert, 32 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Großteil kam mit 337.000 t aus Litauen, gefolgt von Frankreich mit 310.000 t und Rumänien mit 237.000 t.

Deutschland ist mit einer durchschnittlichen Einfuhr von 5,5 bis 5,7 Mio. t der größte Nettoimporteur in der EU. Denn die Ölmühlen in Deutschland verarbeiten jährlich ca. 9,4 Mio. t Rapssaat. Dementsprechend fallen die Ausfuhren deutlich geringer aus. In den ersten sechs Monaten der laufenden Saison exportierte die Bundesrepublik insgesamt nur rund 32.900 t Raps und damit trotz der kleineren Ernte rund 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Deutscher Raps geht vor allem in andere EU-Mitgliedsstaaten, zum Beispiel nach Belgien (rund 9.100 t), nach Polen (4.100 t) und in die Niederlande (3.800 t).