Die etwas kleinere deutsche Rapsernte führt zu einem erhöhten Importbedarf, insbesondere aus der Ukraine, Polen und Rumänien.
Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps (2022/2023: 2,6 Mio. t), wovon etwa 2,2 Mio. t aus EU-Nachbarländer geliefert wurden. Der Großteil wurde mit 696.600 t aus Rumänien importiert, gefolgt von Polen mit 523.200 t und Frankreich mit 303.900 t. Das mit Abstand größte Volumen erhielt die Bundesrepublik mit 995.600 t allerdings aus der Ukraine. Das Land konnte somit seine Liefermengen gegenüber Vorjahr, trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens, fast verdoppeln und seine Position als wichtigster Rapslieferant Deutschlands auch weiterhin beibehalten. Weitere wichtige Herkünfte sind traditionell Kanada und Australien, wobei ersteres im genannten Zeitraum erstmals seit 5 Jahren keine nennenswerten Mengen beisteuerte. Auch die Lieferungen aus Australien gingen nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) zurück, nachdem dort die Anbauflächen deutlich reduziert wurden. So erhielt Deutschland aus Australien in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte mit 165.800 t weniger als die Hälfte der Vorjahresmenge von 405.000 t.
Deutschland ist, bezogen auf das Wirtschaftsjahr, mit durchschnittlich 5,5 bis 5,7 Mio. t der größte Nettoimporteur in der EU. Jährlich verarbeiten die Ölmühlen insgesamt ca. 9,4 Mio. t Rapssaat, daher fallen die Ausfuhren deutlich geringer aus. In den ersten sechs Monaten der laufenden Saison exportierte die Bundesrepublik insgesamt lediglich rund 30.300 t Raps, im Vorjahr lag das Exportvolumen, angesichts der größeren Ernte, immerhin noch bei 39.600 t Raps. Deutscher Raps geht vor allem in andere EU-Mitgliedsstaaten. So wurden rund 8.600 t nach Frankreich und jeweils 3.200 t und 2.100 t in die Niederlande beziehungsweise nach Belgien ausgeführt.